Hannelore, Helmut und die Bubb‘m – the next generation
: Die Erscheinung

Die beliebte Familienserie „Hannelore, Helmut und die Bubb‘m“ lief Anfang der 90er in der Fachzeitschrift Titanic - sie bewegte eine ganze Nation. Heut fragen immer mehr Menschen: Was ist eigentlich aus den beliebten Charakteren geworden? Aus Hannelore? Aus Helmut? Aus den Bubb‘m?Aus diesem Grund hat Autor ALBERT HEFELE exklusiv für die taz eine neue Folge geschrieben: „Hannelore, Helmut und die Bubb‘m - the next generation“.

Jahre später.

Bekanntlich hat sich Helmut Kohl nach dem frühen Tode seiner Frau völlig aus dem politischen Geschäft zurückgezogen. Vertraute aus dem engsten Kreis um Ackermann vermuteten schon damals, dass der Altkanzler sich schlecht fühlte. Bekanntlich zog Helmut Kohl damals zu einem Sohn Peter und dessen Frau Elif in die Türkei, um alldem endgültig den Rücken zu kehren ...“

Bekanntlich nannte sich Helmut Kohl damals in Ülgün Kohl um. Er wollte ein neues Leben beginnen und eine komplett neue Identität annehmen. Was wurde aus Ülgün Kohl? Wie geht es ihm heute?

Ülgün (im Adidas-Morgenmantel an der Wasserpfeife nestelnd): Die Pfaifffe geht ach nie, wemma sie braucht! Altes Gelummpp. Peter- Bubb, geh amal her da! Bring amal Weckzeuck mit!

Elif (schrill): Peter-Bubb hat kein Zeit, Papa, muss rühren Kebap!

Peter (mürrisch): Rühren, rühren, das nimmt kein Ende ...

Ülgün (an der Pfeife rüttelnd): Unglabblich, w‘ss diss‘r Bubb für ain Tschlapptschwanz ist. D‘ss hätt sich Hann‘lore nit getraut bei ...

Hannelore (äthergleich aus dem Off): Hast du mich gerufen, Helmut?

Ülgün (scheinheilig): Aaach hallo, wen hap‘n wir d‘n da?

Hannelore (nüchtern): Du weißt genau, wen wir da hap‘n, altes Schlitzohr.

Ülgün (wie erfreut): Na epp‘n, d‘ss ist doch imm‘r ain Fest für mich, d‘ss wasst du doch genau ...

Hannelore (ihn roh unterbrechend): Das kannst du deiner Frau Weber erzählen, mein lieber Helmut!

Ülgün (hastig flüsternd): Helmutt, Helmutt, ich bin doch itzt d‘Ülkün.

Hannelore (fröhlich): Helmut! Helmut!

Ülgün (heftig an der Pfeife saugend): Stur wie eh und je ...

Hannelore (streng): Wie bitte?

Ülgün (schnell): Agg‘ndlich wollt ich sagg‘n: wizzig wie eh und je!

Hannelore (klirrend): Wenn du frech wirst, mach ich dir wieder was an der Prostata. Du weißt Bescheid.

Ülgün (kleinlaut): Bloß nit. D‘ss letzte Mal hat mir gelangt.

Hannelore (vergnügt): Na gut, dann kriegst du diesmal eben eine kleine Strafarbeit.

Ülgün (aufheulend): Nit wied‘r schreip‘n!

Hannelore (nachdrücklich): Sagen wir: dreitausendmal: Ich soll keine schwarzen Konten führen.“

Ülgün (bleich): Dreitassn‘d...?

Hannelore (ergänzend): Genau. Und in Sütterlin.

Ülgün (ärgerlich die Wasserpfeife würgend): D‘n liep‘r die Brostatta! D‘n liep‘r die Brostatta!

Elif (aus dem Hintergrund besorgt Ülgün betrachtend): Was macht Papa mit Pfeife? Warum schlagen?

Peter (nachdenklich rührend): Ich glaube, der Papa hat wieder eine seiner Erscheinungen.

Elif (ratlos): Scheinungen?

Peter (kurz das Rühren unterbrechend):Ja. Erscheinungen. Dann redet er mit jemanden, den nur er sieht ... und dann (flüsternd) muss er manchmal eine Zeit lang ganz oft auf die Toilette ...

Elif (sich vorsichtig umsehend): Unheimlich.

ALBERT HEFELE

SOLL „HANNELORE, HELMUT UND DIE BUBB‘M - TNG“ FORTGESETZT WERDEN?unfried@taz.de