Alles unter Kontrolle

■ Polizei von Eckernförde rühmt sich, Antifa-Proteste „unterbunden“ zu haben

Ein Neonazi-Aufmarsch und Gegendemonstrationen der Antifa und des DGB in Eckernförde sind am Samstag laut Polizei ohne Zwischenfälle verlaufen. „Das Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit wurde störungsfrei ausgeübt, die öffentliche Sicherheit und Ordnung in der Ostseestadt war jederzeit durch starke Polizeipräsenz gewährleistet, so dass es zu keinen Straftaten kommen konnte“, rühmt ein Polizeisprecher das Einsatzkonzept.

Der Aufmarsch militanter Neonazis unter dem Deckmantel der schleswig-holsteinischen Nationaldemokratischen Partei (NPD) war von der Stadt auf eine stationäre Kundgebung auf dem Jahrmarkt beschränkt worden. Der DGB hatte zu einer Gegenkundgebung aufgerufen, an der sich am frühen Vormittag rund 300 Menschen beteiligten. Als sich rund 35 Neonazis gegen Mittag auf dem Jahrmarkt versammelten, formierte sich nach Beendigung der DGB-Aktion eine Demonstration mit rund 150 TeilnehmerInnen, die zum Naziaufmarsch ziehen wollte. Das wurde jedoch von der Polizei verhindert. Der Polizeisprecher weiter: „Die Einsatzkräfte haben alle Versuche der Antifa, in Richtung NPD-Kundgebungsort zu gelangen, und somit ein Aufeinandertreffen ,der Parteien' im Stadtbereich von Eckernförde unverzüglich unterbunden.“

Der NPD-Landesverband ist fest unter der Kontrolle militanter Neonazis, nachdem eine Gruppe um den mehrfach vorbestraften Naziführer Peter Borchert gegen die alte Landesführung geputscht hatte. Borchert wohnt zurzeit in Neu-münster und engagiert sich im Skinhead- und Nazirekrutierungstreff „Club 88“. pemü