Bremer lieben 110

■ Die Vorlieben bei TV-Krimis wechseln. Und zwar von Region zu Region

Deutschlands Fernsehzuschauer haben je nach Region unterschiedliche Krimigeschmäcker entwickelt. Das offenbart jetzt die Marktforschungsfirma Media Control nach der Auswertung der Krimi-Einschaltquoten. Grundsätzlich gilt: In dem Bundesland, in dem die Geschichte angesiedelt ist, erweckt sie überdurchschnittliches Interesse. Bremer allerdings lieben vor allem eins: Nicht den Tatort, sondern ausgerechnet „Polizeiruf 110“.

Das ist eigentlich schon ein bisschen kurios finden die Medienfachleute. Denn der Polizeiruf, der vor 30 Jahren in der damaligen DDR entstand, hat seine Hochburg gerade eben nicht in den neuen Bundesländern, sondern hauptsächlich in nordwestdeutschen Großstädten. Und darunter nimmt Bremen die Spitzenposition ein (26,4 Prozent), mit weiterem Abstand gefolgt von Hamburg (20,7 Prozent), während von den Brandenburgern zum Beispiel lediglich 14,4 Prozent „ihren“ Krimi gucken.

Beim „Tatort“ sieht das in der Regel anders aus: Die Westfalen lieben ihr Kölner Kommissar-Duo mit Klaus J. Behrendt und Ditmar Bär (37,1 Prozent Einschaltquote an Rhein und Ruhr, bundesweit nur 28,4 Prozent). Und die Hamburger stehen auf Manfred Krug mit Charles Bauer. Deren Abschiedsfilm erreicht bundesweit nur 25,5 Prozent an der Elbe, aber in Schleswig-Holstein um 38 Prozent.

Über die Liebe der Bremerinnen und Bremer zu ihrem Tatort wurde bislang allerdings noch nichts vermeldet. dpa