Papst verschont Skandalbischof

BERLIN taz ■ Die römisch-katholische Kirche hat ihre Exkommunikationsdrohung gegen den sambischen Erzbischof Emmanuel Milingo zurückgezogen. Dies ist Ergebnis eines Überraschungsbesuchs von Milingo, dem wegen seiner im Mai vollzogenen Heirat mit einer koreanischen Mun-Sekte-Anhängerin der Ausschluss aus der Kirche drohte, beim Papst am Montagabend. Der Vatikan gab inzwischen eine Erklärung zu dem Besuch heraus, in der es heißt, die Angelegenheit sei höchst kompliziert und bedürfe ausführlicher Diskussion. Ursprünglich hätte Milingo am 20. August exkommuniziert werden sollen. Der 71-jährige Erzbischof Milingo sagte, er werde alle Entscheidungen über seine Zukunft gemeinsam mit seiner Frau treffen. Er erklärte, er habe versucht, dem Papst verständlich zu machen, wieso Priester heiraten und Kinder kriegen dürfen sollten. Ein weiteres Ergebnis von Milingos Besuch beim Papst ist ein Strafzettel: Der Bischof stellte sein Auto vor der päpstlichen Sommerresidenz falsch ab.