Potenzial nicht ungenutzt lassen

■ VHS: Bürgerengagement ist der Schwerpunkt in diesem Herbst

Die Vereinten Nationen haben 2001 zum internationalen Jahr der Freiwilligen erklärt. Passend zur Thematik hat die Volkshochschule (VHS) ihren aktuellen Semesterschwerpunkt auf das Bürgerengagement gelegt. „Mit unserem Kursangebot wollen wir helfen, das ehrenamtliche Arbeit sinnvoll genutzt werden kann“, erklärt Barbara Loer, Direktorin der Bremer VHS. Es gebe viele Menschen, die sich in ihrer freien Zeit sozial engagieren möchten, aber nicht wüssten wie. „Besonders Senioren suchen sich neue Beschäftigungen“, meint Renate Kössling. Das Bild vom rüstigen Rentner ist in Bremen kein Einzelfall. „Aber auch die Jugend arbeitet sehr viel auf freiwilliger Basis“, ergänzt Kössling. Gerade Sportvereine und Umweltverbände lebten von ihren jungen Helfern.

Ehrenamtlicher Einsatz, der über Kuchen backen und Kaffee kochen hinausgeht, benötigt besondere Qualifizierungen. „In unseren Seminaren sollen die Teilnehmer auf ihre Tätigkeiten vorbereitet werden“, so die VHS-Direktorin Loer. Bürgerarbeit müsse organisiert werden, die Helfer sollen zusätzliche Dienste erfüllen und keine Stellen ersetzen. „Es kommt leider häufig vor, dass die Institutionen ihre Freiwilligen zu sehr belasten“, weiß Norbert Wirtz vom Fachbereich berufliche Bildung. Daher richten sich die Kurse auch an Organisationen, die mit Ehrenamtlichen arbeiten. „Der Umgang miteinander muss oft noch erlernt werden“, glaubt Wirtz.

Neben den Schwerpunkten finden sich im Semesterprogramm natürlich bewährte Angebote wieder. Die Freie Malerei, das Anti-Stress-training und der Weg zum besseren Kochen finden genauso ihren Platz wie die verschiedenen Sprach- und Computerschulungen. Neu ist allerdings der Workshop zum Mut zur Zivilcourage bei gewalttätigen Übergriffen.

Mit dem Programm ist die Direktorin sehr zufrieden. „Wir haben für jeden etwas dabei“, freut sich Loer. Nur mit dem Standort der VHS in der Schwachhauser Heerstraße kann sie sich nicht so recht anfreunden. „Wir suchen schon lange einen zentralen Anlaufpunkt in der Innenstadt, um uns bügerfreundlicher zu präsentieren“, bregründet Loer ihre Recherchen.

ff