was haben sie gegen den sommer?
: Rolf Fox, läßt Jura büffeln

Rolf Fox: Was ich gegen den Sommer habe? Ich habe heute acht Stunden lang geschwitzt.

Trotzdem lassen sie ihre Studenten bei der Hitze büffeln.

Ich zwinge sie ja nicht dazu. Die Leute, die hierher kommen, stöhnen nicht mehr unter der Hitze, die reden nur über ihren Examenstermin.

Was kostet ein Kurs bei Ihnen?

Ein 20-Wochen-Kurs kostet 12.000 Mark ohne Mehrwertsteuer.

Wäre es nicht billiger, sich zum Lernen an den Baggersee zu legen?

Wenn man diese Bücher mitnimmt zum Strand, wird das nichts. Jura ist nicht komisch, man muss sich dafür wirklich zusammennehmen.

Tisch und Stühle aus Hartholz sind also besser für die Konzentration?

Wenn man am Baggersee die Wahl hat, hübsche Mädchen anzugucken oder diesen Jurakram, dann kann sich doch kein normaler Mensch für Jura entscheiden! Ich hätte allerdings nichts dagegen, wenn sich bei mir im Kurs jemand zum Lernen hinlegt. Man schläft aber leicht ein, gerade bei Jura. Leute, die dieses Fach lieben, halte ich wirklich für pathologisch.

Spendieren Sie wenigstens mal ein Eis ab und zu?

Diese lieben Studenten sind ja sehr figurbetont. Selbst Apfelschorle ist den meisten schon zu viel – einmal abgesehen von ein paar Verbindungsstudenten, die Körperfülle nicht so fürchten und die gelernt haben, 50 Bier am Tag zu trinken.

Und was bieten Sie dann, was der Sommer nicht bieten kann?

Tja. Ich versuche meine Studenten bei Laune zu halten. Zwischendurch erzähle ich Witze.

Und wann legen Sie sich in die Sonne?

Derzeit gar nicht. Aber normalerweise mache ich drei Monate Urlaub im Jahr, am liebsten an die Cote d’Azur. Das ist schließlich wichtig für einen denkenden Menschen.

INTERVIEW: KIRSTEN KÜPPERS