klöckner auch ohne Eon stabil

Wiederholt hatte Eon den Verkauf von Tochterfirmen angekündigt, die nicht zum Kerngeschäft Energie gehören. Vergangene Woche dann traf es das werkstoffhandelnde Duisburger Traditionsunternehmen Klöckner & Co (KlöCO). Es ging für rund 1,1 Milliarden Euro an den britischen Konkurrenten Balli stell plc. – mit rund 2,5 Milliarden Euro Umsatz knapp halb so groß wie die KlöCO. 1989 hatte die Viag AG, vor gut einem Jahr mit Veba zum drittgrößten deutschen Industrieunternehmen Eon fusioniert, den 1906 gegründeten Familienbetrieb Klöckner von der Deutschen Bank erworben. Wegen dubioser Ölgeschäfte stand dieser damals kurz vor dem Bankrott. Als die KlöCO-Übernahme am Mittwoch bekannt wurde, gaben die Aktienkurse zunächst leicht nach. Doch als Balli dann am Donnerstag erklärte, weder ein Abbau der 11.000 Stellen bei KlöCo sei geplant noch solle das Unternehmen zerschlagen werden, stieg der Preis der Wertpapiere wieder an, erreichte am Freitag ein Hoch – und schickte die Anleger mit einem gegenüber dem Wochenbeginn fast unveränderten Wert ins Wochenende. Erwartungsgemäß ist die Zukunft ist laut Balli „sehr gut“. Die Duisburger sollen ihr enges Netz von Standorten in Europa und Nordamerika ausbauen und kurzfristige Aufträge bearbeiten, von London aus will man sich um langfristige Aufträge bemühen und die Stahlindustrie versorgen. Zusammenlaufen werden die Fäden in der Schweiz, künftig Hauptsitz der Balli Klöckner Holding AG. KE