Gipfel verkürzt

Wegen angekündigter Proteste: Tagung von Weltbank und IWF in Washington nur noch ein Wochenende

BERLIN/WASHINGTON taz/dpa ■ Das Herbsttreffen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) wird in diesem Jahr nur am 29. und 30. September stattfinden. Eigentlich sollte es bis zum 4. Oktober gehen. Aus Angst vor Protesten wird das Programm nun auf das Notwendigste gekürzt, so die Institutionen in der Nacht zum Samstag in Washington.

7.000 Delegierte und Gäste aus internationalen Finanzorganisationen sowie diverse Minister treffen sich diesmal am Sitz von IWF und Weltbank in der US-Hauptstadt. Bis zu 40.000 Demonstranten werden erwartet. Der Bürgermeister hatte schon Anfang der Woche von US-Präsident George Bush Finanzhilfe gefordert. Der Regierungsbezirk Washington D. C. könne die Kosten für Polizei in Höhe von 50 Millionen Dollar nicht alleine aufbringen.

Für die Tagung haben diverse Gruppen zu Protesten aufgerufen (siehe zum Beispiel www.september30.org). Die Polizei der Hauptstadt hat 3.600 Beamte zur Verstärkung aus anderen Bundesstaaten angefordert. Selbst verfügt sie über 3.550 Mann. Dazu stoßen 1.000 Bundesbeamte.

Das Treffen ist das letzte in einer ganzen Reihe, die von den Protesten gegen die gängige Form der Globalisierung beeinträchtigt wurden und werden. Das geplante Weltbank-Treffen im Juni in Barcelona fand nach Protestankündigungen nur online statt. Beim letztjährigen Herbsttreffen in Prag war es zu umfangreichen Protesten und Polizeiübergriffen gekommen. Der Gipfel musste einen Tag früher schließen. Beim Frühjahrstreffen in Washington im April 2000 gab es harte Polizeieinsätze und über 1.000 Verhaftungen. REM

Hintergrund z. B. unter: www.weedbonn.org, www.worldbank.int, www.imf.org