Zwischen all dem Gemüse – ein toter Wal

■ WWF machte gestern auf dem Fischmarkt auf bedrohte Schweinswale aufmerksam

Links Aal-Dieter, rechts Wurst-Herbie – dazwischen Mitglieder der Tierschutzorganisation WWF, die auf das Schicksal der Schweinswale in der Nordsee aufmerksam machen. Der WWF hatte sich ges-tern früh den Fischmarkt ausgesucht, um mit einem eineinhalb Kilometer langen Transparent an der Fußgänger-Promenade, mit Unterschriftenlisten und Info-Ständen darauf hinzuweisen, dass allein in der Nordsee jährlich 7500 Wale in den Netzen der Fischer landen und dort verenden (taz berichtete).

„Gibt es einen besseren Platz als den bekanntesten Fischmarkt Deutschlands, um für eine Fischerei ohne tote Wale zu demonstrieren?“ fragt der WWF. Und die meisten Leute, die gestern früh auf den Beinen waren und zumeist grünpflanzenbehängt ihrer Wege gingen, schienen das wohl auch zu denken: Die Marktbesucher zeigten, so WWF-Kampagnenleiter Alois Vedder, viel Sympathie für die Aktion – über 1000 Unterschriften an Bundesumweltminis-ter Jürgen Trittin wurden geleistet, mit denen Schutzgebiete für die Wale und neue Fischereimethoden gefordert wurden. „Wir waren selber überrascht, wie positiv viele Besucher auf die Aktion reagiert haben“, sagt Vedder. Und da der WWF auch deutlich machte, dass „hier nicht grundsätzlich gegen den Fischfang“ demonstriert werde, hätten auch die zahlreichen Fischverkäufer auf dem Markt ihre Unterstützung für die Kampagne zugesichert, sagt WWF-Pressesprecherin Gabi Kranz.

Auf dem Transparent, das die Organisation aufgehängt hatte, waren 2000 Fotos von einem in einem Netz verfangenen Wal zu sehen. Die Naturschützer lagen zudem mit einem Schiff direkt an der Auktionshalle – dort wurde mit Walattrappen und Schleppnetzen simuliert, wie sich die Tiere in den Netzen verfangen und qualvoll sterben. Das Schiff musste allerdings wegen des gestern außergewöhnlich geringen Wasserstandes in der Elbe vorzeitig ablegen. aha