Rangeleien zwischen Globalisierungsgegnern und Polizei

An mehreren Orten der Bremer Innenstadt kam es gestern Nachmittag zu Zusammenstößen zwischen TeilnehmerInnen einer Demonstration für die Freilassung der Inhaftierten von Genua und der Polizei.

Schon vor Beginn der Demonstration, der eigentlich für 16 Uhr am Ziegenmarkt im Steintor geplant war, kesselte die Polizei rund 40 DemonstrantInnen an der Ecke Am Dobben/Humboldtstraße ein und versuchte, ihnen ihre Plakate zu entreißen.

„Es leben die Gefangenen“, „G8 tötet“ und „Genua, das war Mord“ stand auf den Transparenten und Plakaten, die die DemonstrantInnen wie einen Schutzwall um sich herum gestellt hatten. Bei der Personalienfeststellung und Leibesvisitation, die die zahlreich vertretene Polizei durchsetzen konnten, kam es anschließend zu Rangeleien zwischen DemonstrantInnen und Polizei. Mehrere Platzverweise wurden erteilt.

Zu einer ähnlichen Situation kam es zwei Stunden später auch in der Sögestraße. 30 bunt bekleidete und im Gesicht rosa und silber angesprühte Mitglieder der Antiglobalisierungsgruppe „Pink and Silver“ waren dort von den Schweinen aus in Richtung Obernstraße gerannt und hatten dabei eine 60-jährige Frau umgestoßen, die von einem Notarzt ambulant betreut werden musste. Als die Polizei anschließend die Personalien der DemonstrantInnen feststellen wollte, gab es wiederum Rangeleien.

Einen dritten Polizeikessel erlebten die TeilnehmerInnen der verhinderten Demonstration am Abend vor dem Rathaus. Rund 100 DemonstrantInnen waren dort von gut 50 Polizisten im strömenden Regen eingekreist worden und wehrten sich mit lauten Sprechchören.

Nach längerem Hin und Her verzichtete die Polizei schließlich auf die ursprünglich geplante Feststellung der Personalien von allen Eingekreisten. Einzeln konnten die GlobalisierungsgegnerInnen abziehen.

Foto: Julia Baier