Waffenverkäufe steigen weiter

Bericht des US-Kongresses: Rüstungsexporte kommen zur Hälfte aus den USA

BERLIN taz ■ Die Waffenexporte steigen weiter, so die alljährliche Studie „Conventional Arms Transfers to Developing Nations“. Demnach wuchsen die internationalen Waffenverkäufe um 8 Prozent im Jahr 2000, auf 36,9 Milliarden Dollar. Allein die USA schlossen dabei Lieferverträge über 18,6 Milliarden Dollar ab – also etwa die Hälfte. 68 Prozent davon gehen in die Entwicklungsländer, zitiert die New York Times aus dem Report.

Nummer zwei der Rüstungsexporteure ist Russland (7,7 Milliarden), gefolgt von Frankreich (4,1 Milliarden) und Deutschland (1,1 Milliarden Dollar). Die Studie wird verfasst von Richard Grimmett im Auftrag des US-Kongresses, genauer des Congressional Research Service. Grimmett nennt die klassischen Nicht-Industriestaaten den weiterhin wichtigsten und wachsenden Rüstungsmarkt. Sie hätten im vergangenen Jahr Rüstungsgüter für 25,4 Milliarden Dollar eingekauft.

Die Lieferungen der USA werden durch einen Riesenauftrag aus den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgebläht: Die kauften 80 Stück F-16-Kampfflugzeuge für 6,4 Milliarden Dollar und wurden so mit 7,4 Milliarden zum größten Rüstungsimporteur weltweit – gefolgt von Indien (4,8 Milliarden) und Südkorea (2,3 Milliarden).

Laut dem schwedischen Rüstungsforschungs-Institut Sipri lagen die weltweiten Militärausgaben im Jahr 2000 bei 798 Milliarden Dollar, knapp 5 Prozent über dem Wert von 1998. Das sind 130 Dollar pro Weltbürger, errechnte Sipri. Laut dem Jahrbuch 2001 des Internationalen Konversionszentrums Bonn (BICC) verbuchten allein die USA einen Militäretat von 254,6 Milliarden, gefolgt von Japan und Frankreich. Deutschland steht mit 34,5 Milliarden Dollar im Jahrbuch, umgerechnet 60 Milliarden Mark. Das liegt über dem offiziellen Etat im Bundeshaushalt von 47,3 Milliarden Mark, weil das BICC die Nato-Kriterien heranzieht: Demnach werden auch Pensionszahlungen oder die Kosten von so genannten friedenssichernden Einsätzen hinzugerechnet. REM