Klein Genua im Viertel

■ Alle Festgenommenen inzwischen wieder frei

Eine Verletzte, drei vorläufige Festnahmen und ein ramponierter Polizeiwagen – das ist die Bilanz der gestrigen Demonstration für die Gefangenen von Genua. Die Bremer Polizei ordnete die Demo mit ihren 550 TeilnehmerInnen als „zum Teil unfriedlich“ ein. Vor und während des Demonstrationszuges war es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und TeilnehmerInnen gekommen. Die Ordnungshüter hatten die Demonstranten eingekesselt, um die Personalien zu überprüfen, wogegen sich die Betroffenen vehement wehrten. Inzwischen sind alle Festgenommenen wieder auf freiem Fuß. Ein ziviles Einsatzfahrzeug hatte unter der Wut unbekannter Randalierer zu leiden. Sie zerstörten Reifen und Fensterscheiben des Autos. Als sich eine Gruppe von etwa 200 Menschen aus dem Zug löste und in Richtung City eilte, gab es einen traurigen Zwischenfall. In der Hektik wurde eine 91-jährige Frau umgerannt, die sich weiterhin in stationärer Behandlung befindet. „Das tut uns natürlich sehr Leid. Wir werden uns mit der Dame umgehend in Verbindung setzen“, teilte Ulrike Moser vom Solidaritätsbündnis mit. Auffallend viele Teenager tummelten sich unter den Teilnehmern, viele aus Norddeutschland. Einige hatten sich silber und rosa verkleidet und schwenkten bunte Puschel. „Silver & Pink“ nennt sich die Bewegung, die schon bei diversen Anti-Globalisierungveranstaltungen in Erscheinung getreten war. ff