Hightech ohne Ende

Auf den Herbst-Messen präsentiert sich die Fahrradwelt

Während die Fahrradfahrer nur an das eine denken, denken die Fahrradhersteller an ganz was anderes. Zurzeit an die Planungen für die nächste Saison. Und daran, wie sie ihre neuen Modelle auf den kommenden Messen ins rechte Licht rücken. Eröffnet werden demnächst die beiden wichtigsten deutschen Fahrradmessen dieses Jahres: die Eurobike (30. 8. bis 2. 9.) und die IFMA 2001 Cologne (13. bis 16. 9.). Angekündigt sind viele Verbesserungen im Detail. Komfort, Sicherheit, Gesundheit und Radwandern stehen im Vordergrund.

Auf der 10. Eurobike in Friedrichshafen werden etwa 640 Aussteller Neuigkeiten und innovative Ideen vorstellen. Und diesmal will die Branche nicht nur unter sich sein: Erstmals seit zwei Jahren dürfen auch wieder die Endverbraucher in die Hallen. Allerdings nur am letzten Tag.

Was sie besonders interessieren dürfte: die Sonderschau „Fahrrad-Wandern“. Reisen mit dem Rad ist ein zunehmender Trend der letzten Jahre – und für Hersteller und Händler, für Reiseveranstalter und Regionen ein Wachstumsmarkt. Wie in jedem Jahr dabei: Fun, Action, Show. Auf dem großen Freigelände ist eine Naturlandschaft angelegt, in der Trailfahrer, Mountainbiker und andere Hasardeure ihr Können demonstrieren wollen.

Wem der Bodensee zu tief im Süden liegt, kann 14 Tage später im Westen die IFMA Cologne 2001 besuchen. Für Köln haben sich rund 750 Aussteller angekündigt. Da auch am Rhein das Rad nicht neu erfunden wird, setzen die Veranstalter vor allem auf Gesundheit, Komfort und, natürlich, auf Hightech.

Velos mit immer mehr Federelementen sollen selbst Bandscheibengeschädigte auf den Sattel helfen. Viel Platz wird den E-Bikes eingeräumt. Die „Pedelecs“, wie sie auch heißen, sollen endlich das Image des „Alte-Leute-Vehikels“ verlieren und als moderne, umweltfreundliche Fahrzeuge die Großstädte vor dem Verkehrskollaps retten. Als absolute Neuheiten preist der Veranstalter eine automatische 21-Gang-Kettenschaltung und eine geschwindigkeitsabhängige Federung an, die elektronisch gesteuert wird. Fortschritte auch in puncto Sicherheit: Ein „aufbrechsicheres“ Schloss wartet aufs Publikum, und die sensorgesteuerten Standlichter versprechen noch mehr Helligkeit. Aber auch in Köln bleibt den „breiten Käuferschichten“ nur ein Tag, der 16. 9., um das alles zu bewundern. Beziehungsweise zu verstehen. KLAUS KONIEZKA