Schweriner PDS-Minister unter Druck

Helmut Holters Arbeitsministerium in Mecklenburg-Vorpommern soll eine viel zu teure Beratungsfirma engagiert haben. Minister sieht Vorgang als korrekt an

HAMBURG/SCHWERIN dpa ■ Nach der so genannten Ehefrauen-Affäre im Schweriner Arbeitsministerium bleibt Vizeregierungschef und Arbeitsminister Helmut Holter (PDS) unter Druck. Wie der Spiegel berichtet, soll das Ministerium im Februar 2000 einen „dubiosen Millionendeal“ mit einem Consulting-Unternehmen abgeschlossen haben.

Danach hatte die Firma BBJ Servis GmbH den Zuschlag für einen Vertrag über „Dienstleistungen im Rahmen der Technischen Hilfe des Europäischen Sozialfonds“ (ESF) bekommen, obwohl andere Bieter günstiger gewesen seien. Diese Vereinbarung habe dem Unternehmen Beratungsleistungen bis zum Jahr 2003 im Umfang von 15 Millionen Mark garantiert.

Nach Holters Worten hat eine Prüfung bestätigt, dass die Vergabe korrekt abgelaufen ist. Ein Zusammenhang zwischen dem Vertragsabschluss und der Einstellung eines BBJ-Mitarbeiters im Ministerium sei falsch.

Im Zuge der „Ehefrauen-Affäre“ musste Staatssekretär Joachim Wegrad (PDS) am Donnerstag sein Amt aufgeben. Wegrad war in die Kritik geraten, weil die Fortbildungsgesellschaft seiner Ehefrau hohe Fördermittel aus dem Arbeitsministerium erhalten haben soll.