Pingpong statt Mathe

■ Für einen Tag stand nur noch Tischtennis auf dem Lehrplan

Dieser Schulunterricht gefiel den Kindern. Statt Rechnen, Lesen und Schreiben zu lernen, durften sie sich gestern an Tischtennisplatten austoben. Das sogenannte Schnuppermobil des Deutschen Tischtennis Bundes (DTTB) hatte auf seiner Deutschland-Tour die Grundschule an der Fischerhuder Straße für einen Tag als Etappenziel erkoren. Eine Woche lang wird Alexander Murek vom DTTB mit Tischtennisplatten, -bällen und -schlägern im Gepäck Bremer Schulen, Jugendzentren und Vereine besuchen, um dort Kinder und Jugendliche für seinen Sport zu gewinnen.

„Natürlich können wir den Kids an einem Tag keine großen Tricks und Techniken zeigen. Sie sollen einfach ausprobieren, ob ihnen das Spiel gefällt“, erklärte Murek den Sinn der Aktion, die auch vom Sportverein TURA Bremen unterstützt wurde.

Der fehlende Nachwuchs in den Vereinen habe den DTTB auf die Idee mit dem Schnuppermobil gebracht. „Tischtennis hat zwar fast jeder schon gespielt, doch wir müssen ab und zu wieder die Aufmerksamkeit auf uns richten“, meinte Murek. Dass sich der Aufwand lohne, zeige ein Beispiel aus Düsseldorf. Bei einer ähnlichen Veranstaltung in der Modestadt hätten sich von 200 Teilnehmern anschließend 40 bei den Vereinen gemeldet.

Der Spaß der Viertklässler am Mini-Tennis war gestern nicht zu übersehen. Die kleinen weißen Bälle flogen durch die Halle. Die Schüler liefen eifrig hinterher. Der Geräuschpegel stieg um mehrere Dezibel an. Eine Ballmaschine, die ihrem lebendigen Gegenüber die Bälle um die Ohren schießt, war ständig von den Kindern umringt. Für manch einen waren die Übungen schon längst ein alter Hut. „Ich spiele seit vier Jahren bei TURA Tischtennis“, erzählte Sven Deutsch. Seine Klassenkameraden schauten daher hin und wieder zu Sven, dem „Routinier“ in ihren Reihen, respektvoll rüber.

„Ich weiß noch nicht, ob das jetzt mein Hobby wird“, überlegte Janina Funke. Freude habe das Schnuppertraining der Viertklässlerin natürlich bereitet, aber am Freitag will sie sich dennoch den Sport bei TURA Bremen noch einmal genauer anschauen.

Florian Fiene