Frankreich für Tobin-Steuer

PARIS/BERLIN afp/dpa ■ Der französische Premierminister Lionel Jospin hat eine Initiative der Europäischen Union (EU) für die so genannte Tobin-Steuer angeregt. Frankreich müsse der EU vorschlagen, auf internationaler Ebene eine entsprechende Initiative zu ergreifen, sagte der sozialistische Regierungschef am Dienstagabend im Fernsehsender TF1. Er erinnerte daran, dass er bereits im Jahre 1995 von den Vorzügen der Tobin-Steuer geredet habe, als sich die Bewegung der Globalisierungsgegner noch nicht formiert hatte. Beim Treffen der europäischen Finanzminister am 22. und 23. September in Lüttich soll über die Tobin-Steuer beraten werden. Sie sieht eine Besteuerung aller Devisengeschäfte weltweit vor, um die Macht der Finanzmärkte einzudämmen. Die Bundesregierung hingegen lehnt die Einführung einer Steuer auf alle internationalen Devisengeschäfte ab. Niemand in den Industriestaaten wolle die Tobin-Steuer, „auch nicht die Bundesregierung“, sagte der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Alfred Tacke, dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel.