Freiheit für TV-Kabel

BONN ap/taz ■ Die Deutsche Telekom hat den Verkauf ihres Kabelnetzes abgeschlossen: Der US-Konzern Liberty Media übernimmt die letzten sechs Kabelnetz-Regionen mit insgesamt zehn Millionen angeschlossenen Haushalten. Der Kaufpreis beträgt rund 5,5 Milliarden Euro. Der wirtschaftliche Übergang erfolgt allerdings erst nach Abschluss des Kartellverfahrens.

Die Börse begrüßte die Einigung. Der Kurs der T-Aktie stieg bis zum Mittag um 1 Prozent. Liberty Media erwirbt von der Telekom die Kabel-TV-Regionen Hamburg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern, Bremen/Niedersachsen, Rheinland-Pfalz/Saarland, Berlin/Brandenburg, Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen und Bayern vollständig. Zuvor hatte die Telekom schon die Mehrheitsanteile an den Netzen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg an das US-Unternehmen Callahan verkauft sowie in Hessen an die britische Investorengruppe Klesch. Damit sind alle neun Kabel-TV-Regionen ganz oder mehrheitlich verkauft.

Die Verträge mit Liberty Media hätten eigentlich schon im Juli fertig sein sollen, doch hatte es immer wieder Verzögerungen gegeben. Nach Presseberichten habe sich Liberty-Präsident John Malone weit reichende Ausstiegsklauseln sichern wollen. Denn der Einstieg von Liberty Media ins deutsche Kabelnetz ist nicht unumstritten, da so erstmals ein Programmanbieter die Kontrolle über große Kabelnetze in Deutschland erhält: Der Konzern hält Beteiligungen an Discovery Communications, USA Networks und betreibt gemeinsam mit Rupert Murdochs NewsCorp. die Fox-Liberty-Networks.