Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

A. I. - Künstliche Intelligenz Steven Spielberg, D: Jude Law, Haley Joel Osment

„Im 21. Jahrhundert wird die Idee der künstlichen Intelligenz zur Realität: eine Firma hat einen Roboter entwickelt, der nicht nur einem echten Jungen aufs Haar gleicht - nein, dieser Roboterjunge ist sogar fähig, seine „Eltern“ zu lieben. Stanley Kubrick arbeitete 15 Jahre lang erfolglos an dem Konzept von „A.I.“, bevor er das Material an seinen Kollegen Steven Spielberg weitergab. Der schafft es leider nicht, den zutiefst philosophischen Stoff in eine flüssige und angemessene Form zu bringen. „A.I.“ brilliert zwar immer wieder mit interessanten Szenen, doch diese für sich allein genommen überwältigenden Elemente wollen einfach nicht zueinander passen. Letzlich verkommt „A.I.“ zu einem visuellen Meisterwerk, dessen Inhalt weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.“ (film.de) Preview im CinemaxX OL & CineStar

Asfalto Spanien/Frankreich 1999, R: Daniel Calparsoro, D: Najwa Nimri, Juan Diego Botto / Originalfassung mit Untertiteln

„Drei jugendliche Kleinkriminelle, zwei Männer und eine Frau, scheitern in Madrid an einem Drogencoup und müssen erkennen, dass sie weder in ein kleinbürgerliches, noch ein kriminelles Milieu passen. Distanziert inszenierte Beschreibung eines gesellschaftliche und privaten Bankrotterklärung. Jenseits den teils recht deutlich in Szene gesetzten Aggressionen beschwört der Film Liebe und Freundschaft und warnt vor falschen Träumen.“ (filmdienst) Filmstudio

Ayurveda Deutschland/Indien 2000, R: Pan Nalin

„Ayurveda, die Wissenschaft des langen Lebens, ist eine seit vielen tausend Jahren existierende indische Heilkunst. Ähnlich wie die Menschen ihr Wissen über Ayurveda von Generation zu Generation nur mündlich weitergeben, lässt Regisseur Pan Nalin sie in Indien und den USA kommentarlos von ihren Methoden erzählen und zeigt in poetischen Bildern, wie Körper und Geist gemeinsam den Heilungsprozess beeinflussen.“ (Cinema) Cinema

B

Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood

„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) City

Blow USA 2001, R: Ted Demme, D: Johnny Depp, Franka Potente, Penélope Cruz

„Wie wird ein netter Kerl zum Drogenkönig? Johnny Depp brilliert in dieser Studie eines Antihelden. Dass seine Biografie heute astreinen Filmstoff liefert, ist ein schwacher Trost für George Jung, der bis zum Jahr 2015 eine Haftstrafe verbüßt. Dank Kostümdesigner Mark Bridges („Boogie Nights“) ist „Blow“ eine stilsichere Party, auf die eine Katerstimmung folgt, die perfekt das schale Gefühl nach einem Drogenexzess beschwört. Konsequent subjektiv lässt Regisseur Ted Demme George Jung aus dem Off sein Leben erzählen und fordert mit einer Überdosis Melancholie die (Mit-)Leidensbereitschaft des Publikums. Johnny Depp verkörpert Jung als harmoniesüchtigen Mann, der im Gangstermilieu eigentlich eine Fehlbesetzung abgibt. Als Jungs letzter großer Coup zum Desaster gerät, gelingt es Depp, in einen einzigen kurzen Blick den ganzen Schmerz eines verpfuschten Lebens zu legen.“ (Cinema) Filmstudio

Blumen aus einer anderen Welt Spanien 1999, R:Icíar Bollaín, D: José Sancho, Lissette Mejía

„Einmal im Jahr laden die Bewohner eines kleinen kastilischen Dorfes eine ganze Busladung junger und weniger junger Frauen zu einer besonderen Festivität ein: auf einer eintägigen Eheanbahnungsfiesta halten die Junggesellen des Dorfes nach einer Gefährtin Ausschau, mit der sie Haus, Hof und Bett teilen können. Drei Frauen bleiben bei diesem Fischzug hängen. Die Problene sind vorprogrammiert, zumal zwei der Frauen aus Übersee kommen und das Klima des Dorfs nicht gerade weltoffen ist. Mit viel Humor, aber auch mit einem präzisen Blick für die sozialen Gegebenheiten des ländlichen Kastilien und die unterschiedlichen Mentalitäten der Figuren führt Regisseurin Icíar Bollaín durch das erste Jahr nach der Fiesta.(Cinema) Cinema

Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück USA/Großbritannien 2001, R: Sharon Maguire, D: Renée Zellweger, Hugh Grant

„Unter Singles ist das Tagebuch der Bridgette Jones Kult: Ein pummeliges neurotisches Wesen um die 30 kritzelt ein Jahr lang auf, was sie bewegt auf ihrer ständigen Jagd nach Mr. Perfect. Nur dass der Bestseller von Helen Fileding als US-Film viel von seinem schönen britischen Humor verliert. Bridgette wird als hormongesteuertes, naives Etwas vorgeführt, das erst dann das Leben entdeckt, wenn der Kerl an der Seite ins Panorama passt.“ (tip) Gondel, CinemaxX, CineStar, Cinemaxx (Ol), Wall-Kino (Ol), Lichtspielhaus (Del), Apollo (Bhv)

Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz

„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio

C

Cast Away (Verschollen) USA 1999, R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Helen Hunt (Originalfassung ohne Untertitel)

„Abenteuerfilm mit Tom Hanks als Manager, der nach einem Flugzeugabsturz vier Jahre auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft. Eine moderne Robinsonade, in deren Mittelpunkt weniger der Überlebenskampf als eine packende, elemantare Analyse des hektischen Lebens unserer Zeit steht.“ (Blickpunkt: Film) City

Cats & Dogs USA 2001, R: Lawrence Guterman, D: Jeff Goldblum, Elisabeth Perkins

„,Cats & Dogs' verficht die – nicht ganz unglaubwürdige – These, dass die Welt in Wahrheit von Haustieren regiert wird, die gnädigerweise die Menschen im Glauben lassen, sie seine die Chefs. Zwischen Hunden und Katzen entbrennt eine Hightech-Schlacht um die Herrschaft. So weit, so putzig, doch das aus Realfilm, Tierpuppentricks und Computereffekten aufwändig zusammengesetzte Lustspiel verhackstückt selbst die gelungenen Gags zu einer Handlungspampe, die auch der Tierfreund nur als Zelluloid-Hundefutter bezeichnen kann.“ (Der Spiegel) CineStar Cha Cha Niederlande 1979, R: Herbert Curiel, D: Herbert Brood, Lene Lovich, Nina Hagen / Originalfassung ohne Untertitel

„Musikfilm, der auf eine sich ohne weiteres erschließende Story verzichtet. Im Mittelpunkt seiner „Handlung“ steht ein Rockstar in Amsterdam auf der Suche nach persönlichem Glück. Nur für Fans von Rockmusik und Punk-Subkultur von Interesse.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp

„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. „Chocolat“ ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) Atlantis

D

Dr. Dolittle 2 USA 2001, R: Steve Carr, D: Eddie Murphy, Kristen Wilson

„Ein Arzt, der die Sprache der Tiere versteht, gibt ihnen gesundheitliche und psychologische Ratschläge und versucht sogar, ihren von der Abholzung bedrohten Wald zu retten, indem er einen Zirkusbären an das Leben in der freien Wildbahn und an eine Bärin gewöhnt, weil das Territorium dadurch als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden kann. Schwatzhafte, belanglose Fortsetzung mit vielen Tieren und wenig guten Gags.“ (filmdienst) CinemaxX, CinemaxX OL, CineStar, Passage (Del)

E

Ein Königreich für ein Lama USA 2000, R: Mark Dinal

„Gewitzte Buddy-Slapstickkomödie um einen zum Lama verzauberten Inka-Herrscher im Trickformat. Statt auf Musikstücke und klassische Erzählstruktur setzt das Disneytrickabenteuer auf einfallsreiche Action und Gags im Schnellfeuerrhythmus. Disney-Veteran Mark Dindal zeichnet für die flotte Inszenierung verantwortlich und flechtet in etlichen ironischen Anspielungen auch Sozialsatire und Medienkritik mit ein.“ (Blickpunkt: Film) City

Emil und die Detektive Deutschland 2000, R: Francisca Buch, D: Anja Sommavilla, Kai Wiesinger

„Regisseurin Francisca Buch versucht, Kästner in die Jetztzeit zu übertragen. Albern wird der Film spätestens, wenn Emil Tischbein rappend durch Berlin skatet.“ (Der Spiegel) City

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberrts, Albert Finney

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Unmweltskandal. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Soderbergh diese David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) City

Eu, Tu, Eles (Ich Du Sie - Darlenes Männer) Brasilien 2000, R: Andrucha Waddington, D: Regina Casé, Lima Duarte / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Brasilianische Filme? Alle paar Jahre katapultiert der Zufall eines Festival-Erfolgs einen in unsere Kinos, wo er dann als exotisches Prachtstück zu bestaunen ist. Dieser hier spielt im trostlosesten Hinterland, wo das Leben von Armut, Dürre und knochenharter Arbeit geprägt wird, und erzählt doch von einer Frau, die genug Lebenskraft und Attraktivität hat, um - gegen alle Spielregeln einer Macho-Gesellschaft - in ihrer Hütte drei liebende Partner samt ihren Kindern um sich zu scharen. Der filmische Stil ist schlicht, doch die Hauptdarstellerin Regina Casé, die in ihrer Heimat eine Star-Entertainerin mit einer eigenen wöchentlichen TV-Show ist, reißt mit ihrem Bombenrtemperament alles raus.“ (Der Spiegel) Kino 46

Evolution USA 2001, R: Ivan Reitman, D: David Duchovny, Orlando Jones

„Komödie über außerirdischen Urschleim, der die Erde erobert. Der Geist von „Ghostbusters“ spukte in den Köpfen meherer Autoren, die den ursprünglich als Thriller geplanten Film zu einer verkappten Neuauflage des Komödienhits machten. Auch wenn ein großer Komiker wie Bill Murray fehlt, und der Humor eher rektal als verbal Zeichen setzt, garantieren vor allem die eindrucksvollen visuellen Effekte familientaugliche Unterhaltung.“ (Blickpunkt:Film) CineStar

Das Experiment Deutschland 2001, R: Oliver Hirschbiegel, D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel

„20 Männer nehmen freiwillig an einem wissenschaftlichen Experiment teil, bei dem eine Gefängnissituation simuliert wird, indem einige Probanden als Wärter und der Rest als Häftlinge eingeteilt werden. Schnell läuft das Experiment aus dem Ruder, als die Wärter mit immer härteren Mitteln ihre Autoriät missbrauchen. Das Kinodebüt des TV-Regisseurs Oliver Hirschbiegel ist ein außerordentlich packender Psychothriller, der das Stanford-Experiment der frühen siebziger Jahre aufgreift und aufzeigt, wie schnelle normale Mensche den Weg der Zivilisation verlassen und zu Bestien werden können.“ (Blickpunkt: Film) City, Casablanca OL

F

Die fabelhafte Welt der Amélie Frankreich 2001, R: Jean-Pierrre Jeunet

„Amélie, als Kind immer allein gewesen und mit blühender Fantasie gesegnet, arbeitet mit Anfang 20 als Kellnerin in einem Bistro am Montmartre, wo sie ihre verhärmte Kollegin verkuppelt und dem gemeinen Gemüsehändler Streiche spielt. Schließlich verliebt sie sich in den sanften Spinner Niro, dem sie erst einige Rätsel zu lösen aufgibt. In der ersten Stunde überrollt Jean-Pierre Jeunets wunderbar romantische Ode an die Liebe und Paris den Zuschauer, dann nimmt der Regisseur ihn mit an Bord und lässt ihn mit der schönsten Kinoheldin seit Jahren schwelgen, durch einen Film, der märchenhafte Züge mit den schönsten Elementen der Nouvelle Vague kreuzt.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Wall-Lichtspiele OL

Final Fantasy USA 2001, R: Hironobu Sakaguchi „Milchig wirkende Außerirdische haben die Erde des Jahres 2065 fast im Griff. Das Militär will bombardieren, die Wissenschaftlerin Aki Ross aber ahnt, dass die Aliens mit dem Urgeist des Blauen Planeten verbunden sind. Esoterisches Science-Fiction-Spektakel,das den Weg in eine mögliche Zukunft Hollywoods weist: die Story ist zwar dünn, die Dialoge hölzern, und die Mimen agieren wie Steven Seagal an einem richtig miesen Tag – aber dafür stammt alles, wirklich alles von der Festplatte. Visuell also beeindruckend.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CinemaxX (Ol), CineStar, Passage (Del), Apollo (Bhv)

Forrester – Gefunden USA 2000, R: Gus van Sant, D: Sean Connery, Rob Brown „Die Freundschaft zwischen einem begabten Farbigen und einem von der Umwelt völlig abgeschotteten Schriftsteller steht im Mittelpunkt dieser großartigen Komödie mit Tiefgang. Ein intelligentes Drehbuch, ein Newcommer, der eine echte Entdeckung ist, und ein Altstar, der mit sehr viel Laune spielt – dazu noch Bill Frisells Jazz-Score, mal gefühlvoll, mal dynamisch: ein Genuss!“ (TV-Spielfilm) City

Frau sucht Happy End Deutschland 2000, R: Edward Berger, D: Ben Becker, Isabella Parkinson

„Unentschlossenes Liebesdrama, dem sein inhaltliches Hin und Her schon nach Kurzem zum Verhängnis wird.“ (film.de) Gondel

15 Minuten Ruhm USA 2000, R: John Herzfeld, D: Robert de Niro, Dward Burns

„Medienkritischer Großstadtthriller über zwei Killer, die mörderisch für Reichtum, Ruhm und TV-Quote sorgen wollen. Insgesamt durchaus erfolgreich, auch wenn der medienkritische Aspekt hinter den Unterhaltungsqualitäten des Thrillerplots zurückbleibt.“ (Blickpunkt: Film) Gondel

G

Gegen jede Regel USA 2000, R: Boaz Yakin, D: Denzel Washington, Will Patton

„Sportdrama über einen Footballcoach, der sich den Umständen zum Trotz über alle Rassenschranken hinwegsetzt. Action-Produzent Jerry Bruckheimer lässt die schwerkalibrigen Waffen ruhen und widmet sich im für ihn gewohnten oberflächlichen Stromlinenstil, aber mit besten Absichten, einem ambitionierten Zeitkommentar zum Thema Rassismus.“ (Blickpunkt: Film) City

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Die leichte und urkomische Haschkomödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis. Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (Cinema) City

H

Heinrich der Säger Deutschland 2001, R: Klaus Gietinger, D: Rolf Becker, Meret Becker

„Die deutsche Provinz und die Eisenbahn – gleich zwei seiner Passionen thematisiert Tatort-Regisseur und Auto-Abstinenzler Klaus Gietinger in seinem Railroad-Movie. Die Posse um den Kampf eines bockigen Stationsvorstehers, eines idealistischen Postboten und einer frommen Landpomeranze gegen eine Streckenstilllegung im tiefen Thüringen gerät allerdings von Beginn an aufs falsche Gleis. Gedacht als stilisierte Burleske mit sozialkritischem Hintergrund, verströmt die Komödie allenfalls Bauerntheater-Atmosphäre – überzeichnete Figuren und biederer Humor torpedieren Gietingers redliche Absichten. „Heinrich, der Nervensäger“ wäre der bessere Titel gewesen.“ (Cinema) Cinema

J

Jalla! Jalla! Schweden 2000, R: Josef Fares, D: Fares Fares, Torkel Petersson / Originalfassung mit Untertiteln

Roro und sein Freund Mans säubern in größter Ruhe die Parks von Hundehäufchen - bis die Liebe für Verwirrung sorgt: Während Mans mit Potenzproblemen kämpft, traut Roro sich nicht, die geliebte schwedische Freundin Lisa der libanesischen Familie vorzustellen. Als er sich endlich ein Herz nimmt, präsentiert man ihm eine Verlobte samt Anhang. Josef Fares' erster Langspielfilm, eine Multi-Kulti-Komödie über Freundschaft, Liebe und manchmal lästige Familienbande, entpuppt sich als ein Feuerwerk an spielerischem Witz in einer Welt kultureller Gegensätze. In Schweden ein Kinohit, könnte die Culture-Clash-Konmödie, die Lukas Moodysson („Zusammen“) produzierte, auch hier ein breiteres Publikum interessieiren.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis

Julietta Deutschland 2001, R: Christoph Stark, D: Matthias Koeberlin, Lavina Wilson

„Eigentlich müssten für diesen Film neue Bewertungskriterien eingeführt werden: „supernaiv“, wenn man gnädig ist, „ultra-geschmacklos“ im strengen Sinne. Denn es ist schon heftig, wie lässig hier die Story der 18-jährigen Titelheldin erzählt wird, die nicht weiß, ob sie von ihrem Freund schwanger ist oder von dem DJ, der sie auf der LoveParade vergewaltigt hat, als sie im Drogenkoma fast im Brunnen auf dem Ernst-Reuter-Platz abgesoffen ist. Mit der „Marquise von O.“, wie der Drehbuchautor behauptet, hat das wenig zu tun, sondern vielmehr mit dem Schielen auf eine potentiell riesige Zielgruppe.“ (tip) CineStar

Jurassic Park III USA 2001, R: Joe Johnston, D: Sam Neill, William H.Macy

„Erstmals ohne das Kreativ-Duo Steven Spielberg (Regie) und Michael Crichton (Autor) verlässt sich „Jurassic Park 3“ auf das Rezept der Vorgänger. Auch wenn der Plot wenig neue Ideen liefert und nach überraschend kurzer Laufzeit (85 Min.) ein abruptes Ende findet, lebt auch Teil 3 gut von den Actionsequenzen und seinem visuell unverändert faszinierenden urzeitlichen Protagonisten.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Cinemaxx (Ol)

K

Kadosh Israel/Frankreich 1999, R: Amos Gitai, D: Yael Abecassis

„Für die ultraorthodoxe Minderheit der Juden, so wie sie in der kleinen Gemeinde Mea Shearim in Jerusalem noch leben, ist eine kinderlose Ehefrau eine Schande. Deshalb drängt der Rabbi den Ehemann, seine Gatin zu verstossen. Rivka fügt sich widerstandlos ihrem Schicksal, zerbricht jedoch langsam daran. Was wie ein archaischer Stoff aus einem fernen Jahrhundert klingt, spielt doch in der Gegenwart. Ein Leichtes wäre es gewesen, diesen religiösen Fundamentalismus zu denunzieren. Regisseur Amos Gitai aber wahrt einen differenzierten Blick. Er nutzt seine langen Erfahrungen als Dokumentarfilmer und zeigt respektvoll und einfühlsam den Alltag der Gläubigen.“ (Cinema) Cinema

L

Lammbock – Alles in Handarbeit Deutschland 2001, R: Christian Zübert, D: Moritz Bleibtreu, Lucas Gregorowicz

„Die zwei Taugenichtse Kai und Stefan betreiben in Würzburg einen Pizzaservice, in dem sie Freunde mit frischem Dope versorgen. Als ihre kleine Plantage von Blattläusen befallen wird, wenden sie sich ausgerechnet an einen verdeckten Drogenermittler um Rat. Mit einer hinreißend lakonischen und angenehm entspannten Kifferkomödie im Stil der gelungenen Filme von Kevin Smith gibt Christian Zübert sein Regiedebüt. Dank der geschliffen-ausufernden Dialoge und einem herrlichen Sinn für Situationskomik kann die diesjährige Antwort auf „Bang Boom Bang“ mühelos punkten.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Passage (Bhv), Wall-Lichtspiele (OL), Cinemaxx (Ol)

Long Night's Journey Into Day USA 2000, R: Frances Reid, Deborah Hoffman / Originalfassung mit Untertiteln

„Dokumentarfilm über den Versuch Südafrikas, seine rassistische Vergangeheit durch eine Wahrheitskommission aufzuarbeiten, die Amnestie gewährt, wenn die Täter alle Umstände ihrer Taten aufzeigen. Die „Truth & Reconciliation Commission“, von Erzbischof Tutu geleitet, stellt Täter und Angehörige der Opfer einander gegenüber. Manche der Täter bereuen, und manche der Angehörigen können verzeihen, andere vermögen dies nicht. Der Film beobachtet die Betroffenen kommentarlos in Einzelgesprächen und vor der Kommission, schildert die ans Licht gekommenen Taten, zeigt Zusammenhänge auf und enthüllt sehr plastisch die hasserfüllte Spaltung einer Nation, die versucht, wieder zusammenzufinden.“ (filmdienst) Kino 46

M

Magnum Photos Deutschland 1999, R: Reiner Holzemer „Freiheit, Respekt, Echtheit, Unbestechlichkeit: Richtig gute Photos haben eine Menge mit diesen Worten zu tun. Diese Überzeugung teilen zumindest Eli Reed, Burt Glinn, René Burri, Larry Towell und all die andere FotografInnen, die hier über ihre Arbeit sprechen. Dem Nürnberger Filmemacher Reiner Holtzemer ist es gelungen, das Vertrauen der Mitarbeiter der berühmteste Fotoargentur der Welt zu gewinnen. Ganz nah zeigt er sie bei ihrer Arbeit: Eli Reed in New York bei einem Straßenfest der Puertoricaner, Larry Towell in Kanada bei mennoitischen Wanderarbeitern und Luc Delahaye in Paris bei einer Demonstration gegen Le Pen. Dazwischen erzählen sie und einige ihrer Kollegen von ihrer Philosophie und ihrem Verhältnis zur Institiution Magnum. Zusammengehalten wird das Filmportrait von den berühmtesten Fotos der Agentur - Che mit Zigarre, James Dean im Regen - die immer wieder eingeblendet werden.“ (taz) Kino 46

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne „Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Megacities Österreich/Schweiz 1998, R: Michael Glawogger / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein verstörend beindruckender Dokumentarfilm über zwölf Menschen im Moloch der großen Städte: erzählt wird von einem Bioskopmann, einem Hühnerfüsseverkäufer, einem Farbensieber, einer Kranfahrerin und einem Hustler. Allesamt führen sie ihren alltäglichen Kampf mi Einfallsreichtum, Witz und Würde. Michael Glawogger erzählt Geschichten von Menschen, die ihr Leben am Rande der Gesellschaft in den Slums der Megacities Mexiko City, Bombay, Moskau und New York fristen, sich ihren Optimismus aber bewahrt haben. Er beschreibt ihre Umgebung und Lebensumstände realistisch und detailiert, aber nie lamentierend.“ (taz) Kino 46

Mexican USA 2001, R: Gore Verbinski, D: Julia Roberts, Brad Pitt

„,Mexican' heißt ein antikes Schießeisen, das der schusselige Kleingauner Jerry (Brad Pitt) in Mexiko für seinen Mafia-Boss auftreiben muss, noch schnell vor seinem Umstieg ins Bürgerliche. Den nämlich fordert seine reizbare Freundin Samatha (Julia Roberts). Damit sich Jerry bei der Suche nach der kostbaren Waffe mehr Mühe gibt, entführen die Mafiosi mal eben Samantha. Fortan irrt Gore Verbinskis verwegene Gangsterposse zwar aufgekratzt, doch ziemlich ziellos durch die komplizierten Ereignisse, die sich um die fluchbeladene Knarre und das ebenso verkrachte wie schmerzlich getrennte Liebespaar ranken. Herzhaft zur Sache geht es dafür bei Samantha und ihrem schwulen Kidnappper Leroy (großartig: James Gardner), der sich unverhofft als Seelenverwandter seiner Geisel outet.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, CinemaxX (OL)

Miss Undercover USA 2000, R: Donald Petrie, D: Sandra Bullock, Michael Caine

„Mischung aus Komödie und Kriminalfilm, die vor allem dank der gut aufgelegten Hauptdarstellerin unterhält, auch wenn der Film nur wenig originäre komische Szenen bietet, und sich weitgehend auf das altbekannte Thema vom „hässlichen Entlein“ sowie die Struktur von Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ bezieht.“ (filmdienst) City

P

Petterson und Findus Schweden/Deutschland 1999, R: Albert Hanan Kaminski

„Zeichentrickfilm nach den erfolgreichen Kinderbüchern von Sven Nordquist um den einzelgängerischen, etwas zauseligen Herrn Petterson, der mit seinem Kater Findus in einem Bauernhaus leben. Überschaubr von den Schauplätzen und Figuren her, wartet der Film mit Liebe und Einfühlungsvermögen auf, wobei er unaufdringlich seine Botschaft von Toleranz vermittelt.“ (filmdienst) Schauburg, Casablanca (OL)

Picking up the Pieces USA 2000,R: Alfonso Arau, D: Wooody Allen, Sharon Stone

„Ich habe doch nur meine Frau zerlegt“, erklärt Woody Allen in der Rolle eines koscheren Fleischers aus Texas; er habe nicht mehr zusehen können, wie wild es seine Candy als „Erfinderin der Nymphomanie“ trieb. So ist Sharon Stone in der Rolle der Treulosen schon nach der ersten Filmminute tot; nur ihre abgehackte Hand, die dem Mann auf einer Landstraße in Mexiko aus dem Auto fält, bestimmt die weitere Story: die Hand mit dem obzön gereckten Mittelfinger bewirkt in einem Wüstenkaff so sensationelle Wunderheilungen, dass man sie für die Hand der heiligen Jungfrau hält. Eine grobschlächtigere Wallfahrtsrummel-Satire ist kaum denkbar, die prominenten Beteiligten können nur mit starrem Blick auf die Gage bei der Sache gewesen sein. In den USA ist der Film nur auf einem Kabelkanal gelaufen, und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn er hier zu Lande Furore machte.“ (Der Spiegel) Atlantis

Planet der Affen USA 2001, R: Tim Burton, D: Mark Wahlberg, Tim Roth, Helena Bonham Carter

„Tim Burtons bildgewaltige, spannende „Re-Interpretation“ vom Freiheitskampf der Menschen auf dem Planet der Affen schickt Mark Wahlberg als Revolutionär ins action-geladene Geschehen. Noch realistischer und perfekter als im Original von 1968 sind die Masken der Affen geworden. Dass das Original nicht übertroffen wird, spielt keine Rolle: „Planet der Affen“ ist kompetent, versponnen und spektakulär genug, eine Affenregentschaft auch auf Erden zu gewährleisten.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar sowie Cinemaxx (Ol) und Aladin (Bhv), Lichtspielhaus (Del)

Die purpurnen Flüsse Frankreich 2000, R: Mathieu Kassowitz, D: Jeea Reno, Vincent Cassel

„Als sich in einer abgeschiedenen Alpenuniversität mehrere grässliche Morde ereignen, wird der berühmte Kommissar Niémans auf den Plan gerufen. Aufwenig inszenierter Trashfilm. Wer die grobschlächtigen Konstruktionsmuster von Comics mag, wird allerdings auf seine Kosten kommen.“ (tip) City /

R

Ran an die Braut USA 2001, R: Tommy O–Haver, D: Kirsten Dunst, Ben Foster

„Teenie-Komödie über Liebeskummer und Kunstwillen, die ambitioniert im Stile klassischer Musicals beginnt, dann allerdings als kaum kaschierte Shakespeare-Kontrafaktur allmählich an Witz und Rhythmus verliert, um zur platten Nummernrevue zu verkommen.“ (filmdienst) CineStar, Passage (Del) Rembrandt Frankreich/Deutschland/Niederlande 1999, R: Charles Matton, D: Klaus Maria Brandauer, Romane Bohringer

„Wenn Klaus Maria Brandauer in den Spiegel blickt, sieht er immer ein Genie. Den Maler Rembrandt spielt er als Opfer, das sich nur durch Kunst der Gesellschaft erwehren kann. Über Charles Mattons unglaublich einfältige Illustrationsregie kann man getrost hinwegsehen, interessant ist allenfalls die Beobachtung, dass Brandauer als Rembrandt ein wenig gebrochen wirkt.“ (tip) Cinema

Ritter aus Leidenschaft USA 2001, R: Brian Helgeland, D: Heath Ledger, Mark Addy

„Der Sohn eines Londoner Dachdeckers will trotz fehlender adeliger Abstammung als Ritter an Turnierkämpfen teilnehmen und gibt sich deshalb als blaublütig aus. Schon bald wird er ein gefeierter Held des Lanzenduells, doch ein dunkler Ritter provoziert bald das Ende des Versteckspiels. Amüsante und handwerklich gelungene Neuauflage des Ritterfilmgenres, das überzeugend modernisierte Charaktere aufweist und mittels Rockrhythmen die Nähe der Ritterspiel zu heutigen Sportspektakeln suggeriert.“ (filmdienst) CinemaxX, CinemaxX OL, CineStar, Passage Del, Passage Bhv

S

Save the last Dance USA 200, R: Thoms Carter, D: Jiulia Stiles, Thomas Derek „Wie schön – Hollywood versöhnt schwarz und weiß: Ein HipHopper und eine Baltettratte entdecken den Rhythmus, wo jeder mit muss.“ (Cinema) City

Der Schuh des Manitu Deutschland 2001, R: Michael „Bully“ Herbig, D: Michael „Bully“ Herbig, Christian Tramitz

„Westernparodie um einen bayerischen Apachenhäuptling, seinen Trapperfreund und seinen schwulen Zwillingsbruder. Im zweiten Regiestreich von Michael „Bully“ Herbig gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit den Bayerisch sprechenden Winnetou- & Old Shatterhand-Figuren aus der „Bullyparade“. Zur Freude der „Traumschiff-Fangemeinde tritt auch Abahachis schwuler Zwillingsbruder auf. Slapstick- und gagreiche Westernparodie.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Apollo (Bhv), Cinemaxx (Ol)

Shrek – Der tollkühne Held USA 2001, R: Vicky Jenson, Andrew Adamson

„Ein Oger, ein grüner einzelgängerischer Waldbewohner, wird in seinem Heim von einer Horde klassischer Märchenfiguren heimgesucht, die vor einem Schlossherren fliehen, der sie einfangen will. Der Fürst verspricht, die Ruhe des Ogers wiederherzustellen, wenn der für ihn eine Prinzessin aus der Gewalt eines Drachen befreit. Computeranimierte Verfilmung eines amerikanischen Kinderbuchs, die viele bekannte Märchen versammelt und dabei vor allem jene Art von Niedlichkeit aufs Korn nimmt, die in Disneyfilmen dominiert. Dabei entsteht viel ironischer Humor, der mit einer spannenden Erzählung einher geht. Technisch hervorragend, in ansprechende Bilder gefasst.“ (filmdienst) CinemaxX, Cinestar, CinemaxX (Ol)

The Score USA 2001, R: Frank Oz, D: Robert De Niro, Marlon Brando, Edward Norton

„Die Geschichte vom letzten großen Coup. Seit Jahren öffnet der Profi Nick (Robert De Niro) fremder Leute Tresore, sein Freund Max (Marlon Brando) gibt ihm dazu die richtigen Tipps und kümmert sich um die Weiterverwertung der Diebesware. Mit Hilfe des aufstrebenden Talents Jackie (Edward Norton) soll ein millionenschweres antikes Königszepter aus dem gut bewachten Zollhaus in Montreal entwendet werden. Regisseur Frank Oz verzichtet auf jeglichen Schnickschnack und lässt seinen Helden viel Raum – so wird „The Score“ zu einem Fest für die Kinolegenden Brando und De Niro und den Jungstar Edward Norton. Doch auch Frank Oz ist voll auf der Höhe: Die hochspannende halbstündige Einbruchsequenz sucht ihresgleichen.“ (Tip) CinemaxX Snatch – Schweine und Diamanten Großbritannien 2000, R: Guy Ritchie, D: Jason Statham, Brad Pitt

„Rivalisierende Gangster aller Brutalitäts- und Einkommensklassen sind hinter einem gestohlenen Diamanten her. Sie traktieren sich mit Kampfhunden, gelegentlich auch mit bloßen Fäusten, die Verlierer enden als Schweinefutter. Ritchies ebenso rasante wie selbstgefällige Regie täuscht nicht darüber hinweg, dass ihm als Drehbuchautor nur eine schwache Kopie seines vorherigen Films „Bube, Dame, König, Gras“ gelungen ist.“ (Der Spiegel) City

Spy Kids USA 2001, R: Robert Rodriguez, D: Antonio Banderas, Carla Gugino

„Neue Filme braucht das Kind. Denkt sich zumindest der texanische Tausendsassa Robert Rodriguez. Bei seiner fünften abendfüllenden Regiearbeit hat er nicht nur sein Herz für Grundschüler, sondern auch für High Concept entdeckt: James Bond für Kids ist die Vorgabe für eine hyperakive Spionage-Action-Suppe über zwei Kinder, die zur Tat und Weltrettung schreiten müssen, als ihre Agenten-Eltern bei deren erster Mission seit Jahren gekidnappt werden. 007-artige Gadgets, knallbunte Sets, Plastikgewalt und Familienbotschaft á la Disney ergeben eine sehr kommerzielle Mischung, lassen aber auch den Vorwurf der Überproduziertheit aufkommen.“ (Blickpunkt:Film) Preview im CineStar

Sweet November USA 2001, R: Patrick O'Connor, D: Keanu Reeves, Charlize Theron

„Yuppie Nelson wird vor die Tür gesetzt und sieht keinen anderen Ausweg als bei Neo-Hippie Sara einzuziehen, die Nelson zu ihrem „Projekt“ für den Monat November erklärt. Sie will ihn zu einem besseren, freien Menschen erziehen und wendet radikale Mittel an, die tatsächlich anschlagen: Nelson verliebt sich in Sara, doch als er ihr ein Heiratsangebot macht, lehnt sie ab. Zeitgemäßes, aber dennoch angenehm altmodisches Remake des Melodrams „Adieu, geliebter November“ aus dem Jahre 1968. Keanu Reeves und Charlize Theron stehen nach „Im Auftrag des Teufels“ erneut gemeinsam vor der Kamera und lassen sich von Regisseur Pat O'Connor durch eine angenehm unaufdringliche „Love Story“-Variante führen.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CinemaxX OL

T

Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh

Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. (hip) City

Tobias Totz und sein Löwe Deutschland/Belgien 1999, R: Piet de Rycker, Thilo Graf Rothkirch

„Kinder ins Kino! „Sandmännchen“-Zuschauer kennen den Zeichentrick-Abenteurer Tobias Totz ja schon. Liebevoll animiertes Leinwandabenteuer mit den Stimmen von Nena, Hape Kerkeling, Jürgen von der Lippe und Ingolf Lück.“ (TV-Spielfilm) Kino 46

Traffic USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Michael Douglas, Benicio del Toro

Die Grundidee und Struktur von „Traffic“ kommt von einer britischen Fernsehserie, in der vom Drogenschmuggel zwischen England und Pakistan erzählt wurde. Soderbergh verpflanzte alles in die USA und nach Mexico und machte daraus ein breites, spannendes und intensives Geflecht aus Beziehungen, Geschichten und Schicksalen, in dem die Drogen nicht verteufelt und auch keine simplen Lösungen propagiert werden. Statt dessen hat er genau hingesehen, offensichtlich sehr viel recherchiert und dann Situationen und Bilder gefunden, die das Dilemma präzise, bewegend und dazu auch noch filmisch originell illustrieren. (hip) City

Der Traum ist aus Deutschland 2000, R: Christoph Schuch

„Christoph Schuchs Dokumentarfilm über Rio Reiser und seine Politrockband „Ton Steine Scherben“ ist weniger TSS-Historie oder Konzertfilm, sondern untersucht vor allem die Frage nach der politischen Funktion von Musik. Seine Spurensuche bei Überlebenden und Freunden mit dazwischen montierten symbolischen Landschafts- ind Industriegebietsaufnahmen geht auch auf die Lage der heutigen Musikszene ein.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg

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Überleben im Terror - Ernst Federns Geschichte Deutschland 1992, R: Wilhelm Rösing

„Drei Tage nach dem Anschluß Österreichs im Mai 1938 wurde Ernst Federn in Wien von den Nazis verhaftet und zunächst ins Konzentrationslager Dachau und dann ins KZ Buchenwald gebracht. Sieben Jahre lang war er dort eingesperrt und hat überlebt. In diesem Dokumentarfilm erzählt er von seinen Erfahrungen als Häftling im Konzentrationslager Buchenwald. Nebem den erzählerischen Qualitäten von Ernst Federn - zutiefst einer jüdischen Erzähltradition verpflichtet - ist es das völlige Fehlen eines vorwurfsvollen Untertons in seinem Bericht, der ein Einlassen auf das Thema des Films ermöglicht.“ (tip) Kino 46

W

Was Frauen wollen USA 2000, R: Nancy Meyers, D: Mel Gibson, Helen Hunt

„Ein alter Männertraum, inszeniert als Alptraum: mitzukriegen, was Frauen wirklich denken. Hier leidet Mel Gibson unter dieser Gabe – so lange, bis er aus der Gedankenleserei beruflich und erotisch Kapital schlägt. Zum Glück spielt Helen Hunt mit, der allein es zu verdanken ist, dass der Film nicht völlig aus dem Ruder läuft.“ (Der Spiegel) City

The Wedding Planner USA 2000, R: Adam Shamnkman, D: Jennifer Lopez, Mathew McConaughey / Originalfassung ohne Untertitel

„Die von den Männern enttäuschte Arrangeurin perfekter Hochtzeitszeremonien verliebt sich ausgerechent in ihren nächsten Kunden und muss sich zwischen Karriere und Liebe entscheiden. Missglückter Versuch einer modernen Screwball-Comedy, die wenig erzählerische Überzeugungsrabeit leistet.“ (filmdienst) Cinema Bhv, City

Die wiedergefundene Zeit Frankreich/Italien 1999, R: Raoul Ruiz, D: Marcello Mazzarella, Catherine Deneuve Der chilenische Filmemacher Raoul Ruiz hat sich bei der Adaption von Marcel Prousts letztem Teil der „Suche nach der verlorenen Zeit“ entschieden, sie filmisch ebenso radikal zu gestalten, wie es Prousts Bücher sind. Der Film erzählt nicht ordentlich, sondern assoziativ und führt unmittelbar hinein in Soirées, Konzerte, Spaziergänge und Gespräche, deren genaue Bezüge man nur erraten kann, die aber so präzise, intensiv und wahrhaftig inszeniert sind, dass man sie aus vollem Herzen genießt, sobald man nur aufhört, den roten Erzählfaden zu suchen. (hip) City

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Year of the Horse USA 1997, R: Jim Jarmusch „Regisseur Jim Jarmusch ging mit Neil Young und dessen 30-jähriger Begleitband Crazy Horse 1996 auf Tournee, sozusagen im Auge des Hurricanes. Die Bilder von diesem Rock'n'Roll-Herrenausflug sind ebenso furios wie ein Live-Konzert des Kanadiers – aber dank Jarmusch ist man zudem noch sehr viel näher dran an der Bühne.“ (tip) Schauburg

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Zwei in einem Boot Deutschland 1999, R: Cornelia Grünberg, D: Günter Naumann, Alexander Grünberg „Der Kinderfilm fängt wunderbare Landschaften ein, Naturfaszination mit Adlern und Schlangen, Camping-Flair und Gruselgeschichten. Schlichte Dialoge und unaufwendige Geräusche: Das Wasserplätschern genügt, um direkt in die Welt rund um das Kanu versetzt zu werden.“ (Der Tagespiegel) City