Kapitalerhöhung geplatzt

Freiburger Solarstrom AG muss wegen Formfehler 42 Millionen Mark zurückgeben

FREIBURG taz ■ Die Freiburger Solarstrom AG (SAG) muss aufgrund eines Formfehlers ihre jüngste Kapitalerhöhung wieder rückabwickeln. Das gezeichnete Kapital in Höhe von 42 Millionen Mark wird wieder an die 7.000 Zeichner zurücküberwiesen.

„Der Beschluss zur Kapitalerhöhung, der auf der Hauptversammlung im Oktober gefasst wurde, ist formaljuristisch nichtig“, gestand SAG-Vorstand Harald Schützeichel gestern ein. In dem Beschluss heißt es, das Grundkapital werde um „bis zu 10.580.625“ neue Aktien erhöht. Es fehlt ein Termin, zu dem das Verfahren abgeschlossen wird. Dieser Formfehler sei dem Versagen externer Rechtsberater zuzuschreiben, so Aufsichtsratschef Peter Heller. Gegen diese werde man möglicherweise Schadenersatzklage erheben – der SAG sei Schaden in Millionenhöhe entstanden.

Die Anleger haben es besser: Sie erhalten ihre Einlage komplett zurück – was sogar günstig ist, weil die SAG-Aktien im Moment deutlich unter dem Preis gehandelt werden, der zur Kapitalerhöhung angesetzt war. Wer das zurückgezahlte Geld also nimmt und sich an der Börse mit SAG-Aktien eindeckt, profitiert sogar von der Annullierung.

BERNWARD JANZING