Stochern im Nebel

■ FDP will weder Ampel noch Schill

„Wir bleiben bei unserem klaren Kurs“, sagt FDP-Chef Rudolf Lange und lässt die Presse anschließend wieder mal im Unklaren. Es gibt keine Ampelkoalition, da „der Wechselwille in Hamburg so ausgeprägt ist wie nie zuvor“, aber es gibt auch kein Zusammengehen mit Schill, denn „ein Herr Schill passt nicht in diese Stadt, da dies nicht die Stadt der Stammtische ist“, verstrickte sich Lange gestern zum Abschluss einer Klausurtagung der FDP-Bundestagsfraktion in Hamburg in gewohnte Widersprüche.

„Wir werden verhindern, dass ein Schill in dieser Stadt eine Rolle spielt.“ Wie er das zusammen mit der CDU – „mit der gibt es mehr Gemeinsamkeiten als mit der SPD“ – hinbekommen will, bleibt Langes Geheimnis. Nach der aktuellen Infratest-Umfrage kommen Liberale und Christdemokraten zusammen gerade mal auf 35 Prozent. Das reicht hinten und vorn nicht, um den Senat zu stellen.

Doch das bekümmert den pensioniertern Konteradmiral zumindest nach außen hin nicht. Und auch Bundestags-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt wahrt den Schein: „Die Position Langes hat unsere volle Unterstützung. Wir tragen sie mit.“ Die FDP sei die seriöse Alternative zu Schill, das müsse man deutlich machen. Und wenn das nicht gelingt „und wir dem Wechsel keine liberale Handschrift geben können, dann gehen wir eben in die Opposition“. Lange, so fasst Gerhardt das Hin und Her der vergangenen Wochen zusammen, „gehört zu denen, von denen man weiß, dass sie verlässlich sind“. aha