„Liebe taz...“ Mit dem Kriegsdienst erpresst

Betr.: „Er ist ja ne Leiche, wissense“, taz Bremen vom 1./2.9.2001

Da kann einen nur das kalte Entsetzen packen! Es macht fassungslos, dass es wieder möglich ist, dass das Arbeitsamt Erwerbslose mit dem Kriegsdienst erpressen kann. Es zeigt aber, wie sehr sich die Militarisierung klammheimlich in die zivilen Bereiche schleicht.

Was Arbeitsamt und Bundeswehr verschweigen: Die Soldaten beiderlei Geschlechts haben die Aufgabe, für das Kapital die Rohstoffquellen im Nahen Osten und am schwarzen Meer zu sichern. Der Vielvölkerstaat Jugoslawien stellte dafür ein Hindernis dar und musste zerstört werden. Die UCK wurde im Namen der „Menschenrechte“ von der NATO unterstützt und mit Waffen versorgt. Die Strategie, den Nationalismus zu schüren und dann militärisch einzugreifen, ging auf. Die UCK ist in Mazedonien außer Kontrolle geraten, und deshalb will die NATO sie „in 30 Tagen entwaffnen“, um angeblich den Frieden zu sichern.

Der Kapitalismus, der den „sozialen Abfall“ erst produziert, verhält sich absolut asozial und schlägt gleich zweimal zu. Er sichert sich durch Kriege die Rohstoffquellen und wird so unnütze Esser in Gestalt von Arbeitslosen los. SoldatInnen sind MörderInnnen, auch wenn es aus Bremen vorerst nur 53 Arbeitslose sind. Sie sollen für das Finanzkapital die Kastanien aus dem Feuer holen. Wir sagen nein, nicht mit uns!

Bettina Fenzel