Bremer Bahner atmen auf

■ Mehdorn: weniger Stellenabbau als vorgesehen

Das Instandhaltungswerk Bremen der Deutschen Bahn AG soll die Motorenreparaturen aus den Werken in Kassel und Chemnitz übernehmen. Das kündigte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn am Freitag während einer Betriebsversammlung in Bremen an. Dennoch müsse eine unbestimmte Zahl der 800 Stellen sozialverträglich abgebaut werden, sagte Mehdorn. Der vom Betriebsrat befürchtete Wegfall von 570 Arbeitsplätzen sei aber vom Tisch. Die Sebaldsbrücker Bahner setzen derzeit Dieselloks in Stand.

Nachdem sie in den vergangenen 50 Jahren von der Politik kaum unterstützt worden sei, müsse die Bahn jetzt einen neuen Kurs einschlagen, sagte Mehdorn. Nur durch umfassende Sparmaßnahmen und gezielte Investitionen könne die Bahn AG „kapitalmarktfähig“ werden, betonte der Vorstandsvorsitzende. Damit sei jedoch kein Börsengang gemeint, sondern vor allem ein wirtschaftlicher Betrieb und die Möglichkeit, „Kredite aufzunehmen und auch zu bezahlen.“

Der Betriebsrat in Bremen befürchtete bisher, das Bahnwerk könne ein Opfer des neuen Kurses werden. Interne Pläne sahen zunächst eine vollständige Schließung, später den Abbau von bis zu 570 der 800 Stellen vor. Weil die Bahn die in Bremen reparierten Dieselloks künftig nicht braucht, hatten die Arbeitnehmervertreter wiederholt die Verlagerung neuer Aufgaben an den Standort Bremen verlangt. dpa