Rechte Demo in Frankfurt

„Freie Kameradschaft“ marschierte durch die Innenstadt. „Plattform gegen Rechts“ startete Gegenaktion

FRANKFURT (ODER) dpa ■ Unter starken Sicherheitsmaßnahmen sind am Samstag rund 100 Mitglieder der rechtsextremen „Freien Kameradschaft“ durch Frankfurt (Oder) marschiert. Zwei von etwa 60 Gegendemonstranten nahm die Polizei in Gewahrsam, nachdem sie Platzverweise nicht befolgt hatten. Ebenso wurden zwei Personen aus dem rechtsextremen Lager vorläufig festgenommen. Insgesamt sprachen die Sicherheitskräfte 27 Platzverweise aus, überprüften bei 29 Personen die Identität und stellten acht CDs mit rechtsradikalem Liedgut sicher, teilte die Polizei mit. Sie hatte über 340 Beamte im Einsatz.

Zeitgleich veranstaltete die überparteiliche „Plattform gegen Rechts“ in der Innenstadt eine Gegenaktion mit Reden und Diskussionsrunden. An ihr nahmen etwa 200 Frankfurter teil, darunter Politiker der im Stadtparlament vertretenen Parteien. Frankfurts Polizeipräsident Hartmut Lietsch hatte die Rechten-Demonstration, die unter dem Motto „Gegen Globalisierung und Eurowahn“ stand, vor dem Hintergrund der Terroranschläge in den USA zunächst untersagt. Das Verwaltungs- und später das Oberverwaltungsgericht ließen den Marsch jedoch zu. Auf ihrem Zug durch die Innenstadt forderten die Rechtsextremen Solidarität mit Palästina. Viele der Teilnehmer trugen Palästinensertücher um den Hals. Während der Abschlusskundgebung sprach auch der Hamburger Neonazi Christian Worch. Er setzte mögliche Vergeltungsmaßnahmen der USA für die Angriffe auf New York und Washington mit Völkermord gleich.