Chaos im Tagungsfahrplan

GENF taz ■ Die Terroranschläge gegen die USA bringen auch die Planung internationaler Konferenzen durcheinander. Zunächst sagten Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) ihre gemeinsame Washingtoner Jahrestagung ab. Dann wurde der UN-Kindergipfel in New York verschoben. Jetzt steht auch die Ministertagung der Welthandelsorganisation WTO in Frage. Offiziell heißt es im Genfer WTO-Hauptquartier zwar, es bleibe bei der Absicht, die Tagung vom 8. bis 13. November in Katars Hauptstadt Doha durchzuführen. Doch hinter den Kulissen wird die Realisierung dieser Pläne erheblich bezweifelt – besonders für den Fall, dass sich die militärischen Vergeltungsschläge der USA nicht nur auf Afghanistan, sondern auch auf andere Ziele im Nahen Osten erstrecken sollten. Die Durchführung der Ministertagung an einem anderen Ort gilt als unwahrscheinlich. Denn zur Ausrichtung hatte sich nach den Demos und Ausschreitungen bei der letzten Ministertagung Ende 1999 in Seattle einzig Katar bereit gefunden. Die wahrscheinlichere Variante wäre nach Einschätzung einiger WTO-Diplomaten die zeitliche Verlegung der Tagung auf die erste Jahreshälfte 2002. AZU