Zeit der Versprechen

■ CDU verspricht 450 neue Lehrerstellen, GEW fordert 1000

Wenige Tage vor der Wahl ist Zeit für letzte Forderungen: Wolfgang Beuß, schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, verlangt beispielsweise sofort 450 zusätzliche Lehrerstellen, um Unterrichtsausfall zu vermeiden. „Die Zahl der Lehrerstellen ist auf dem Tiefstand seit 1995, und das, obwohl die Zahl der Schüler in diesem Zeitraum um 9250 gestiegen ist.“ Beuß wünscht sich außerdem die Einstellung von Schulmanagern, die die Schulleitungen von reinen Verwaltungsaufgaben entlasten sollen, damit die sich wieder mehr um Pädagogik kümmern können. Er denkt dabei an Betriebswirte oder Verwal-tungsfachleute. Außerdem will die CDU sich bekanntermaßen für Hochbegabte einsetzen und die Hauptschulen besser ausstatten.

Auch die Förderung der Deutschkenntnisse hat Beuß auf dem Plan, jedoch anders als sein Fraktionschef Ole von Beust. Während der ausländische Kinder, deren Deutschkenntnisse sich in einem Test als nicht ausreichend erweisen, von der Einschulung zurückstellen will, setzt Beuß auf Motivation und ist damit von Schulsenatorin Ute Pape (SPD) nicht weit entfernt. Finanzieren würde Beuß die Umsetzung dieser Ideen durch den von der CDU angestrebten Verkauf städtischer Unternehmen.

Die Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft (GEW) geht noch weiter: Sie verlangt 1000 Lehrer-stellen, um Unterrichtsausfall zu vermeiden, auf die wachsenden Schülerzahlen vorbereitet zu sein und um wenigstens einen Teil der Mehrbelastungen auszugleichen, die ihnen in den vergangenen zwei Legislaturperioden aufgebrummt worden sind. Sandra Wilsdorf