Jung und schmerzlos

■ Das 18. Bremer Kurzfilmfestival „Young Collection“ begeisterte durch Vielfalt

13 Kurzfilme hintereinander angucken ist gar nicht so furchtbar, wenn es nicht alle Experimentalfilme sind. Die 18. Runde des Festivals „Young Collection“ hatte unter zwölf Wettbewerbsfilmen und der obligatorischen Bremer Kurzfilmpremiere neben technischen Tricks etwas schwere Kost und viel Witziges zu bieten.

„Diesmal war die Auswahl des Programms sehr schwer, es gab viele supergute Filme“, resummiert Stefanie Donker vom Filmbüro Bremen, die mit zwei Kollegen die eingesandten Werke gesichtet hat. Diesmal waren es 52, so viele wie nie zuvor.

Die „Young Collection“ findet viermal im Jahr statt, im Kino 46, das das Festival unterstützt und mit dem Filmbüro kooperiert. „Das Festival ist sehr erfolgreich“, findet Stefanie Donker.

Um so unverständlicher, dass weder die Finanzierung fürs laufende Jahr noch die Zukunft der „Young Collection“ gesichert sind. Die Förderung freier Kultur durch öffentliche Haushalte ist ein trauriges Kapitel für sich, weswegen sich das Filmbüro bisher an einen privaten Sponsor hielt: an die Sparkasse Bremen. Ob die das Festival weiterhin unterstützt, verrät sie noch nicht: „Wir stehen vor einer Flut von Anfragen, wie wir sie noch nie hatten, unser Etat ist aber gleich geblieben“, sagt die für Kultursponsoring zuständige Elke Heussler, „da muss jedesmal überprüft werden, ob was weiter gemacht wird. Manchmal muss ich auch wechseln.“ Dem Filmbüro rät sie, sich entweder selbst zu finanzieren oder einen anderen Sponsor zu suchen.

Sollte das jemals klappen, könnte vielleicht sogar über eine Erhöhung des Preisgelds nachgedacht werden; bislang teilen sich erster und zweiter Sieger die Abendkasse. Weil das Kino 46 Mittwochabend, wie bei der „Young Collection“ üblich, rappelvoll war, durften Rabea Eipperle für ihre tanzende Frau in „Peute“ 475 Mark und Christian Mrasek für die realistische Darstellung einer Männergesprächsrunde in „Tour Eifel“ 726 Mark nach Hause tragen. Das ist zwar gerecht, aber zuwenig.

Sicher an der Zukunft der „Young Collection“ ist bis jetzt nur eins: die „Best of Bremen“-Nacht am 31. Oktober im Kino 46. Mit den Highlights aus 18 gar nicht furchtbaren Kurzfilmfesten.

Astrid Paulsen