Explosion in Toulouse

In einer petrochemischen Fabrik im Süden Frankreichs wurden gestern mindestens zwölf Menschen getötet und bis zu 200 verletzt. Polizei: Unfall, kein Attentat

PARIS dpa ■ Bei der Explosion einer petrochemischen Fabrik in Toulouse sind gestern mindestens 12 Menschen getötet und bis zu 180 verletzt worden, wie die Präfektur der südwestfranzösischen Stadt in einer vorläufigen Bilanz berichtete. Die Anlage wurde offenbar völlig zerstört. Chemische Stoffe traten aus und trieben in einer gewaltigen Wolke auf das Stadtzentrum zu. Nach ersten Erkenntnissen der Behörden soll sie aber nicht hochgiftig sein. Premierminister Lionel Jospin, der von Paris zum Unglücksort geeilt war, sagte gegen Mittag, es gebe noch keine Klarheit über die Ursache. Der Rundfunksender France-Info berichtete, Ursache sei offenbar ein Bedienungsfehler gewesen, der gegen 10.15 Uhr eine Art Kettenreaktion ausgelöst habe. Ein Augenzeuge berichtete, es habe zunächst eine kleine und anschließend eine große Explosion gegeben. Medienberichten zufolge könnte die Zahl der Verletzten auch bei 200 liegen, davon 80 Schwerverletzte. Die Schockwelle zerstörte noch im etwa vier Kilometer nördlich gelegenen Stadtzentrum Fensterscheiben und richtete enormen Sachschaden an. Die U-Bahn und zahlreiche öffentliche Gebäude wurden evakuiert, der Flughafen und Zufahrtsstraßen geschlossen. Unmittelbar nach dem Unfall herrschte Konfusion in der Stadt, der Fernsehsender France-2 sprach von Panik. Zunächst war von mehreren Explosionen die Rede gewesen.