Vier Dinger gegen aol

■ Werder Bremen siegt beim Erzrivalen

Mit gebremster Zuversicht fuhren die Werder-Spieler auf die kurze Reise nach Hamburg, hatten sie dort doch gegen den HSV seit zehn Jahren keinen Blumentopf gewonnen. Aber dann war diesmal alles ganz anders: Mit 4:0 demütigten die Mannen von Thomas Schaaf den Rivalen aus dem Norden in dessen schmucker, neuer Arena, die nach einem bekannten Internet-Anbieter benannt ist.

Vor dem Spiel hatte der Übungsleiter noch ratlose Gesichter hinterlassen, als er bekanntgab, auf Dieter Eilts, Andreas Herzog und Ivica Banovicczu verzichten. Stattdessen sollte der aus Stuttgart zum SV Werder gekommene Krisztian Lisztes das Spiel antreien. Nachher hatte Schaaf natürlich alles richtig gemacht und sah sich selber auf dem Weg zum erfolgreichen Kicken „einen Riesenschritt nach vorn“ gekommen.

Nur in der Anfangsphase konnten die Hamburger das Werder-Tor in Gefahr bringen, scheiterten allerdings mehrfach am starken Frank Rost. Aber schon nach einer Viertelsunde schnappte sich Ailton nach einem Hambuger Missverständnis den Ball und versenkte ihn unwiderstehlich im HSV-Tor. Marco Bode, der seine kleine Krise offenbar überwunden hat, traf noch vor der Pause per Freistoß. Nach der Pause kamen die Gastgeber noch einmal, aber die Werder-Abwehr hatte sich inzwischen sortiert. Mit dem 3:0 gab den Hamburgern dann ausgerechnet ihr ehemaliger Mitspieler Fabian Ernst den Gnadenstoß, der von der Leistung seines Ex-Teams schockiert war. Wie Paul Stalteri kurz vor Schluss noch das 4:0 machte, fiel unter die Rubrik „glücklich gestolpert“.

Die Hamburger stecken damit nun mitten im Abstiegskampf. Auf den Nachfolger des kürzlich entlassenen Trainers Frank Pagelsdorf wartet viel Arbeit. Thomas Schaaf dagegen wird die seine nun mit größerer Ruhe verrichten können. Und für die geschundenen Seelen der Werder-Fans ist ein Sieg beim HSV allemal Balsam. jank