Ohrenjammern

■ Schwachhausen zwischen Lärm und LKW

Zu viel Krach. Zu viele Lastwagen. Der VCD (Verkehrsclub Deutschland) hat die Lärmbelas-tung an der Schwachhauser Heerstraße überprüft. Ergebnis der Lärmmessungen: der Mischmasch aus Motorenheulen und Hupen erzeugt tagsüber locker 72 Dezibel (db) – eine inzwischen relativ durchschnittliche Belastung auf deutschen Hauptverkehrsstraßen. „Das ist zuviel“, meint indes der Arzt Detlef Bindrich, der sich in der Bürgerinitiative gegen den Ausbau der Straße engagiert. „Bereits ab 65 db steigt das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen.“

Der VCD will den Protesten gegen die drohende „Stadtautobahn“ durch Schwachhausen den Rücken stärken. „Zwar gibt es einen Dringlichkeitsantrag der SPD für mehr Lärmschutz,in der Praxis ist davon aber nichts zu spüren“, sagte BI-Sprecher Günter Knebel. Noch in diesem Jahr soll entschieden werden, ob der Ausbau realisiert wird.

Täglich fahren bis zu 35.000 Fahrzeuge durch das Teilstück Kurfürstenallee bis Hollerallee. Ein Ausbau würde noch mehr LKW von der Autobahn auf diese diese Strecke locken, die zu Mercedes oder zum GVZ wollen, fürchtet Knebel. Besonders bizarr: Die Anwohner selbst sollen 600 Quadratmeter Grundstücksfläche für mehr Lärm vor ihrer Haustür opfern. sod