Nicht alle ohne Auto in die Stadt

BERLIN/FRANKFURT/M. dpa/taz ■ Rund eine halbe Millionen Menschen haben am Samstag in 160 deutschen Städten an dem Aktionstag „In die Stadt – ohne mein Auto“ teilgenommen. Das Klimabündnis hat den europaweiten Tag zum zweiten Mal veranstaltet und sprach von einem Erfolg – zumindest dort, wo das Wetter mitspielte. In Regensburg ging der Autoverkehr am deutlichsten zurück, und allein in Berlin waren 200.000 Menschen für eine autofreie Innenstadt unterwegs, 5.000 von ihnen radelten durch alle zwölf Bezirke. In kleineren Städten wie im niedersächsischen Hannoversch-Münden freute sich der Einzelhandel über gute Umsätze und forderte dauerhafte Fußgängerzonen. In Frankfurt/Main allerdings war das Interesse an der Internationalen Automobilausstellung wesentlich größer, in Düsseldorf waren die Parkplätze gewohnt knapp, und auf den Autobahnen und Landstraßen Baden-Württembergs und Brandenburgs rollte der Verkehr wie an jedem Samstag.

Auch im europäischen Ausland stieß der autofreie Samstag auf unterschiedliche Resonanz. Paris sagte den Aktionstag ab, da es wegen der verschärften Sicherheitsmaßnahmen nach den Terroranschlägen in den USA nicht genug Personal gab, um die Innenstadt abzusperren. In den Niederlanden ging die Zahl der beteiligten Gemeinden von 94 auf 41 zurück, und in Spanien verzichteten wegen des schlechten Wetters weniger Menschen als erhofft auf ihr Auto. Im südspanischen Cádiz allerdings nahm der Autoverkehr um 30 Prozent ab, und in der portugisischen Hauptstadt Lissabon ging Staatspräsident Jorge Sampaio mit gutem Beispiel voran und zu Fuß zu seinem Amtssitz. KE