Konten gesperrt

Hamburger Firma soll Bin-Laden-Vertrautem gehören

BERLIN taz ■ Unter den 27 Privatpersonen, Gruppen und Organisationen, denen die USA wegen Terrorismusverdacht die Konten sperren will, ist auch eine Firma in Deutschland: die „Mamoun Darkazanli Import-Export Company“ in Hamburg. Nach Angaben der dortigen Industrie- und Handelskammer handelt es sich um „ein Kleingewerbe mit ein bis drei Beschäftigten“. Die Firma betreibt Großhandel mit Maschinen, Havariewaren, Sonder- und Restposten. Inhaber Mamoun Darkazanli soll nach US-Angaben ein enger Vertrauter von Bin Laden und 1996 an dem Anschlag auf die saudische Nationalgarde in Riad beteiligt gewesen sein.

Im November 1999 verhängte der Sicherheitsrat der UNO Sanktionen gegen die Taliban in Afghanistan. Im Februar 2001 beschloss der Rat der EU eine Verschärfung der Sanktionen, die im Juli aktualisiert wurde. Dazu gehört auch das Einfrieren von Geldern von Personen und Institutionen, die mit den Taliban in Verbindung gebracht werden. Auf der zuletzt im Juli aktualisierten Liste mit Personen und Institutionen, deren Gelder eingefroren wurden, taucht die Hamburger Firma nicht auf.

Wenn US-Konten einer deutschen Firma gesperrt werden, hängt eine mögliche Sperrung in Deutschland von den hiesigen Ermittlungsbehörden ab. Die Bundesanwaltschaft erklärte gestern: „Wir gehen sämtlichen Spuren nach.“ Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums wurden seit Beginn der Sanktionen 12 Konten in Deutschland gesperrt. WAHN