Zugunglück am Bodensee

Kollision von zwei Regionalbahnen fordert 82 Verletzte, darunter viele Kinder: Züge prallen auf eingleisiger Strecke zusammen. Lokführer soll Signal übersehen haben

KEMPTEN afp ■ Bei einem Frontalzusammenstoß von zwei Personenzügen bei Lindau am Bodensee sind gestern morgen 82 Menschen verletzt worden, davon neun schwer. Nach Angaben der Polizei in Kempten waren die Unglückszüge überwiegend mit Schulkindern und Berufspendlern besetzt. Die beiden Regionalbahnen stießen gegen 7.30 Uhr auf einer eingleisigen Bahnstrecke zwischen Lindau und Wasserburg bei Bodolz-Enzisweiler im Gegenverkehr zusammen.

Ursache der Kollision ist nach ersten Ermittlungen menschliches Versagen. Einer der Zugführer soll ein Haltesignal übersehen haben. Dies hätten Nachforschungen von Eisenbahnbundesamt und Bundesgrenzschutz an der Unglücksstelle ergeben. Demnach wurde der Zug nach Überfahren des Signals auf der eingleisigen Strecke zwar automatisch abgebremst; ein Zusammenstoß mit der entgegenkommenden Regionalbahn habe jedoch nicht verhindert werden können. Zu den Schwerverletzten zählten auch die beiden Lokführer. An der Unglücksstelle bemühte sich ein Großaufgebot um die Opfer. Die Schwerverletzten wurden mit fünf Rettungshubschraubern in Krankenhäuser geflogen.

Bei den beiden Unglückszügen handelte es sich nach Bahn-Angaben um die Regionalzüge RB 32203 und RB 32204, die in entgegengesetzten Richtungen die Strecke Friedrichshafen – Lindau befuhren.