Auch Öko ohne Garantie

Auch grüne Aktienwerte sacken im allgemeinen Trend mit in die Tiefe. Naturaktienindex noch kaum betroffen

Schon vor den Terroranschlägen in den USA gingen die Aktienindizes weltweit in die Knie. Ein Jahresvergleich von Anfang September 2000 bis Anfang September 2001 zeigt in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Öko-Test (Ausgabe 10/01), dass vor allem eine Investition in den Deutschen Nemax 50 (50 Werte des Neuen Marktes) für die Anleger am teuersten war: Er verlor mehr als 84 Prozent.

Dahinter folgen die Technologiewerte der amerikanischen Nasdaq mit einem Minus von fast 60 Prozent, der japanische Nikkei verlor rund 35 Prozent. Kaum besser stand der Eurostoxx 50 mit einem Verlust von mehr als 30 Prozent, der Dax schnitt nur wenig besser ab.

Der MSCI Welt, ein weltweiter Vergleichsindex von Morgan Stanley, lag hingegen bei den verglichenen Indizes noch vergleichsweise gut im Rennen und ging mit 26 Prozent demnach kaum in die Knie.

Interessant: Der grüne Naturaktienindex NAI mit internationalen Werten und der eher blassgrüne britische FTSE der Financial Times lagen konkurrenzlos an der Spitze. Der Naturaktienindex verlor überaus moderate 5,56 Prozent im Jahresvergleich, erst mit Abstand folgt der FTSE an zweiter Stelle mit 20,87 Prozent.

Damit zeigt sich: Auch die Ökomärkte sind kein Garant für Gewinn, wenn der Trend allgemein nach unten zeigt. Selbst die allgemein boomende Solarbranche wird von Einbrüchen nicht verschont. So sackte der erst im August von der Solarfachzeitschrift Photon und dem Wiener Informationsdienst Öko-Invest initiierte Photovoltaik Aktien-Index PPVX, der mit 1.000 Punkten begann, bis zum Oktober bereits auf 748 Punkte in den Keller. Der Photovoltaik Aktien-Index spiegelt die Wertentwicklung von zurzeit weltweit elf Unternehmen, die mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes mit Photovoltaik erwirtschaften. ALO