Sozialhilfe ins Ortsamt

■ Neue Organisation der Sozialen Dienste

Gleich zwölf neue LeiterInnen der über das Bremer Stadtgebiet verteilten „Sozialzentren“ haben gestern ihre Ernennungsurkunden erhalten. Damit kann der Umbau der Bremer Sozialhilfe-Struktur praktisch beginnen. „Aktivieren, fördern und fordern“ soll das neue Leitbild sein. Wiebke Rendigs und Siegfried Essmann, zwei dieser Leiter, lobten Dienstag auf einer Pressekonferenz die „kurzen Wege“ der neuen Organisation.

Fach- und Kostenverantwortung sollten in einer Hand liegen, betonte der Leiter des Amtes für Soziale Dienste, Jürgen Hartwig, als eine Säule des neuen Systems. Die Sozialzentren bekommen ein Budget, dessen Verwendung differenziert kontrolliert werden kann. So genannte „Fall-Manager“ sollen einzelnen Hilfe-Empfängern, bei denen die Chance der Rückführung in ein normales Arbeitsleben besteht, motivieren und „fordern“. Dazu sollen „Verträge“ mit den Hilfeempfängern vereinbart werden, in denen auch berufliche Weiterbildungsangebote enthalten sein können. Die Angebote der Träger der Weiterbildung sollen – anders als bisher – direkt auf die Bedürfnisse der Empfänger zugeschnitten sein.

Das neue System sollte helfen, die Zahl der Sozialhilfeempfänger bis zum Jahre 2005 um 4.500 zu reduzieren, unterstrich Senatorin Hilde Adolf (SPD). Das würde jährlich um die 48 Millionen Mark sparen. Immerhin liegt Bremen mit 94 Sozialhilfeempfängern pro tausend Einwohnern noch deutlich vor Hamburg (84 pro 1000). K.W.