Stören mit Röhren

Des Nachts der Elch auf einmal röhrteWas, weil laut, den Waldkauz störteUnd dieser keifte auch alsbald:„Du bist hier nicht allein im Wald!“

Als Resultat auf diesen KrachWurde nun das Eichhorn wachUnd schimpfte, weil im Schlaf gestört:„So was find ich unerhört!“

Was der Kauz auf sich bezogUnd rasch in Richtung Eichhorn flogUnd derbe Flüche um sich schmissDoch so aus süßen Träumen rissDie Wildsau, wohnhaft an der TanneUnd diese brüllte volle Kanne(Und zornesrot von Ohr zu Ohr)„Ihr kommt euch wohl besonders vor?!“

Bald war der ganze Wald am TobenIm Buschwerk tief, im Tann hoch obenWar man am Schimpfen und am StreitenUm Großig- und um Kleinigkeiten

Selbst Dachs, Luchs, Lurch und Borkenkäfer(Alles überzeugte Schläfer)Haben tüchtig mitgeschrienBis keiner mehr zu schlafen schienUnd auch die Kröte, sonst recht liebHob an zu klagen, aus Prinzip

Doch bald verlor man das InteresseAm allgemeinen RumgestresseUnd hatte man auch längst vergessenDen Grund fürs nächtlich’ Kräftemessen

Drum zog sich langsam, Tier nach TierJeder zurück in sein RevierUnd der Elch kam zum EntschlussDass er sein Röhren lassen muss

Jan Kaiser