: Referendum in Irland
Im Frühjahr 2002 soll Irlands Bevölkerung das ohnehin geringe Recht auf Abtreibung weiter einschränken
BERLIN taz ■ Die irische Regierung plant nach Angaben des britischen Rundfunksenders BBC ein Referendum zum Thema Abtreibung im Frühjahr nächsten Jahres. Sollte die Mehrheit der Bevölkerung dem Antrag zustimmen, wäre auch Selbstmordgefährdung der Mutter zukünftigt kein gesetzlich zugelassener Abtreibungsgrund mehr. Wie Kritiker einwenden, würden damit die Rechte schwangerer Frauen in puncto Entscheidungsfreiheit einer weiteren Restriktion unterliegen. Eine Gesetzesänderung würde nichts daran ändern, dass jährlich rund 6.500 Frauen nach Großbritannien reisen, um einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen.
Bislang war in Irland Abtreibung lediglich gestattet, wenn das Leben der werdenden Mutter in Gefahr war. Durch ein Gesetz des Obersten Gerichtshofes Anfang der 90er Jahre wurde diese Ausnahme auf Fälle, bei denen akute Selbstmordgefährdung der Mutter bestand, ausgeweitet.
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