Bin Ladens Spur führt auch nach Bosnien

Polizei nimmt Verdächtigen mit Kontakt zu Bin-Laden-Vertrautem fest. Festnahmen wegen Terrorverdachts in Irland

SPLIT/BERLIN taz/ap/dpa ■ Auch Bosnien-Herzegowina beteiligt sich am Kampf gegen den Terrorismus. Mit der Verhaftung von Bensayah Bekacem in Zenica ist der bosnischen Polizei möglicherweise ein spektakulärer Fang gelungen. In den Unterlagen des Mannes wurde eine Kontaktadresse des Bin-Laden-Vertrauten Abu el Maid gefunden. Bekacem gehört zu jenen Freiwilligen aus arabischen Ländern, die während des Bosnien-Krieges 1992 – 95 die muslimisch dominierte Armee unterstützten. Der Innenminister der kroatisch-muslimischen Föderation, Muhammed Besić, erklärte, der Verhaftete sei verdächtig, Kontakte zu islamischen Terroristen unterhalten zu haben. Er habe mehrere Pässe aus dem Jemen und aus Algerien besessen.

Dass Bekacem im Juni den neuen bosnischen Pass beantragt hat, stellt für die politische Führung jetzt ein Problem dar. In einer Fernsehansprache distanzierte sich Außenminister Zlatko Lagumdzija von allen fundamentalistischen Tendenzen und erklärte, Bosnien-Herzegowina stünde fest zum westlichen Bündnis. Im Zuge der Ermittlungen wurden vorige Woche bereits sieben Ägypter und zwei Jordanier ausgewiesen.

Die deutsche Polizei hat in Neu-Ulm die Wohnung eines Mannes durchsucht, der zwar nicht als Beschuldigter gilt, sich aber mit dem mutmaßlichen Terrorpiloten Mohammed Atta getroffen haben soll, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Attas angeblicher Komplize Marwan al-Shehhi soll erste Flugerfahrungen in Deutschland gesammelt haben. Der 23-Jährige, der die zweite Maschine in das New Yorker World Trade Center gelenkt haben soll, flog nach Auskunft des Luftsportvereins Bonn-Hangelar im Oktober 1999 von dort mit einem Piloten mit.

Die irische Polizei hat unterdessen drei Libyer und einen Algerier unter Terrorismusverdacht festgenommen. Die Festgenommenen hätten nach Behördenangaben Verbindungen zu Bin Ladens Terrororganisation al-Qaida. ER