Union der Kritik

■ Geballter Protest gegen die Bildungs-pläne von CDU, FDP und Schill

„Segregation statt Integration“ und „Strategie des Auslesens und Aussortierens“: Die bildungspolitischen Vorhaben des künftig regierenden Rechtsblocks stoßen auf breite und heftige Kritik. Der Elternverein Hamburg kritisiert, dass CDU, FDP und Schill-Partei das Prinzip der Stadtteilschule aufheben wollen und fürchten eine Zwei-Klassen-Grundschule, wenn Eltern ihre Kinder künftig anmelden, wo sie wollen. Auch Christa Goetsch, schulpolitische Sprecherin der GAL-Fraktion, erwartet „Schultourismus“ derer, „die die Zeit und das Geld dafür haben“.

Sprachtests, denen sich Kinder nicht-deutscher Herkunft ein Jahr vor der Einschulung unterziehen müssen, nennt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) einen „Skandal“ und „eine Einschänkung des Grundrechts auf Bildung für MigrantInnenkinder“. Und auch Noch-Bürgermeister Ortwin Runde kritisiert: „Sieben-, Acht- oder Neun-Jährige rückwärts zu ABC-Schützen zu erklären, schafft mehr Probleme als die Integration Sechsjähriger aus unterschiedlichen Kulturkreisen.“

Julia Koppke, Bildungsexpertin vom Regenbogen, sieht die Chancengleicheit angegriffen und nennt die geplanten Studiengebühren „eine Katastrophe“. Die Aussicht, dass Gesamtschulen künftig nicht mehr Geld als Haupt- und Realschulen erhalten sollen, werten die Bildungsexperten als Absage an die Integration. Denn die Gesamtschule nehme behinderte wie nichtbehinderte Schüler auf, sowie Kinder aller Begabungen und Nationalitäten. Die GEW fürchtet außerdem, dass ein Zentralabitur nach zwölf Schuljahren zu weniger Abi-turienten führt und nennt das „rückwärtsgewandt“ in einer Zeit, „in der alle Welt darüber nachdenkt, wie in Deutschland die Quote der studierfähigen jungen Menschen erhöht werden kann“. san