Peyrard droht die Todesstrafe

BERLIN taz/dpa ■ Der französische Journalist Michel Peyrard, der am Dienstag in Afghanistan festgenommen wurde, könnte von den Taliban zum Tode verurteilt werden. Dies befürchtet die Journalistenvereinigung „reporters sans frontières“ (Reporter ohne Grenzen). Wie die Organisation gestern mitteilte, soll Peyard unter dem Vorwurf der Spionage vor ein Sondergericht gestellt werden. Bei einer Verurteilung drohe ihm und seinen zwei pakistanischen Begleitern die Todestrafe.

Peyrard gilt als erfahrener Kriegsberichterstatter und hat in seiner Karriere für das Wochenmagazin Paris Match bereits aus Krisengebieten wie Nicaragua, Bosnien und Tschetschenien berichtet. Am Dienstag war er als Frau verkleidet nach Afghanistan eingereist. Im Gepäck hatte er unter anderem ein Satellitentelefon und ein Aufnahmegerät. Diese Utensilien wurden nach seiner Festnahme von den Taliban als „Spionage-Ausrüstung“ bezeichnet.

„Reporter Sans Frontières“, die Redaktionsleitung von Paris Match und Frankreichs Staatspräsident Jaques Chirac haben inzwischen die Taliban aufgefordert, den Journalisten umgehend freizulassen. „Peyrard ist ein in seinem Berufsstand anerkannter Journalist, der seine Arbeit getan hat“, heißt es in der Botschaft Chiracs. Es sei absurd, den Reporter der Spionage zu verdächtigen.