dieser verdammte krieg (viii)
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WIGLAF DROSTE führt heute das Kriegstagebuch der taz

Hat Bush ein Penisgesicht?

„George W. Bush hat ein Penisgesicht“, sagt eine Freundin am Telefon. Ich protestiere sanft, aber entschieden: Das ist penisverachtend. Kein Penis ist so stulle wie dieser Trollo. Nun ja – jedenfalls meiner nicht. Andere Penisse kenne ich keine, allenfalls flüchtig vom Sehen. Für die kann ich meinen Schwanz quasi nicht ins Feuer legen.

Wer einmal ein Nazi-Konzentrationslager besucht hat, dort die Frauenbaracken sah und las, was die Wärterinnen taten, schminkt sich, so er bei Verstand ist, den Irrsinn ab, das, was manche noch immer idiotisch „Frauenlesben“ nennen, per se als das Bessere, ja generell Grundgute zu empfinden. Die heutigen Flintenweiber Claudia Roth, Kerstin Müller & Co. sind Grüne und sollten einen Chor gründen: Die militanten Mitmachtanten. Damit auch Grünes Singen von amnesty international endlich als die Folter erkannt wird, die es ist.

Es gibt in diesem Land möglicherweise ein paar Millionen Oppositionelle, die es leid sind, von korrupten, schmierigen Erscheinungen bezumutet zu werden – eine wahrnehmbare Opposition gibt es nicht. Die PDS, Partei des demokratischen Selbstmitleids, tut als ob; sobald der chronisch zwischen ulkig und eklig changierende Kleingärtnerhaufen in einer relevanten Regierungskoalition stäke, wäre Schluss mit der Camouflage. Gysi, der auf einem seiner Berliner Wahlkampfplakate mit dem Signet „Mit Gysi muss und kann man rechnen“ Manfred Krug zu imitieren sucht, weiß schon, wo er hingehört: ins Entertain-Establishment. Es gibt nichts zu wählen – werfen wir’s weg.

MORGEN: Carola Rönneburg