Chatten wie die alten Hasen

Niemand ist bisher süchtig geworden nach Webseiten von Kaufhäusern und Verlagen. Das fabelhafte Web wäre nichts weiter als ein lästiger Müllhaufen sinnloser Werbeprospekete, gäbe es nicht die Chaträume. Millionen verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit damit, am Computer zu schwatzen – nur die ewig zappelnden Werbebildchen verderben den Spaß. Das muss nicht sein – die Technik des Chattraums ist viel älter als das grafische Web. Das dafür erforderliche Protokoll „IRC“ ist allerdings nicht eben leicht zu bedienen, es stammt aus einer Zeit, als die Nerds noch unter sich waren und sich hemmungslos mit kryptischen Kommandos die Nächte um die Ohren schlugen.

Auch die heute kostenlos aus dem Netz abrufbarem IRC-Programme sind für Laien nicht ohne weiteres verständlich – vor allem aber stört, dass sie nicht in die vertraute Umgebung Browser integriert sind, die einzige Benutzeroberfläche für das Internet, die technisch weniger versierte Nutzer kennen. Ihnen kann geholfen werden. Wer sich eine Homepage gebastelt hat, für die jeder bessere Provider alle nötigen Werkzeuge bereitstellt, kann unter www.quickchat.org mit wenigen Handgriffen ein kostenloses Java-Applet installieren, das den Zugriff auf einen echten IRC-Server möglich macht: Fast 4.000 Chaträume sind nun vom Webbrowser aus einsehbar; wem das nicht reicht, der öffnet für seinen Stammtisch einfach einen neuen Kanal – ohne Werbung und ohne Gebühren. niklaus@taz.de