Der „Fuchs“ kann fast alles

Der Spezialpanzer wird gegen atomare und chemische Angriffe eingesetzt

Die neueste Version des über 16 Tonnen schweren „Fuchs“-Spezialpanzers verfügt über Sensoren zum Auffinden radioaktiver Strahlung im unmittelbaren Umfeld und zur Erkennung chemischer Kampfstoffe im Radius von bis zu fünf Kilometern.

Der fast sieben Meter lange Panzer ist schwimmfähig, kann maximal 14 Personen aufnehmen und ist für den Einsatz an der Spitze angreifender Truppen vorgesehen. Dienstanweisungen des Pentagon sehen das Vorrücken in Etappen von etwa 1.000 Metern mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometer pro Stunde vor. Kontaminationen sollen die in der Regel drei Besatzungsmitglieder an die nachrückende Truppe melden. Zusätzlich zu den Außensensoren und Waffen zum Selbstschutz verfügt der „Fuchs“ auch über ein Labor zur Analyse von Blut und menschlichem Gewebe auf chemische Kampfstoffe.

Das erste Modell wurde 1977 an die Bundeswehr ausgeliefert, und seitdem ständig modifiziert. Hersteller war zunächst die Firma Rheinstahl, seit deren Übernahme 1996 der Rüstungsproduzent Thyssen Henschell. Ursprünglich konzipiert wurde der „Fuchs“, um im Rahmen des Nato-Konzepts auch noch nach dem Einsatz chemischer und atomarer Waffen in Zentraleuropa vorrücken zu können.

Im Golfkrieg 1991 erhielten die US-Streitkräfte 60 „Fuchs“-Panzer aus Beständen der Bundeswehr. Auch Großbritannien, Israel und der Türkei stellte die Bundesregierung den „Fuchs“ in kleineren Stückzahlen zur Verfügung. Nach Ende des Golfkrieges blieben die Panzer im Besitz der US Army, sie werden dort unter der Typenkennung „Fox M93A1“ gehalten. Darüber hinaus kauften die USA über 40 weitere Exemplare. Die US-Streitkräfte verfügen deshalb über ausreichend ausgebildetes Personal, um auch von anderen Nato-Staaten ausgeliehene Spürpanzer zu bedienen.

ERIC CHAUVISTRÉ