Bush sucht Schulterschluss in Schanghai

Asien-Pazifik-Gipfel verurteilt Terrorismus. Amerikanischer Ex-Vizeaußenminister: Skepsis gegenüber China bleibt

BERLIN taz ■ US-Präsident George Bush ist bei seiner ersten Auslandsreise nach dem 11. September gestern in Schanghai eingetroffen. Dort will er heute erstmals persönlich mit Chinas Präsident Jiang Zemin zusammentreffen und morgen am Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforum (Apec) teilnehmen. Der Apec-Gipfel, dessen Ziel der Freihandel ist, steht in diesem Jahr unter dem Eindruck des Terrors.

Die 21 Apec-Außenminister einigten sich weitgehend auf eine Erklärung zum Terrorismus, die von den Staats- und Regierungschefs am Wochenende verabschiedet werden soll. Im Entwurf der ersten politischen Erklärung der Apec-Geschichte werden die Anschläge vom 11. September als „schwere Gefahr des Friedens, Wohlstands und der Sicherheit aller Völker, aller Glaubensrichtungen, jeder Nation“ verurteilt. Bush und Jiang wollen heute über den Kampf gegen den Terrorismus sprechen. Peking hatte die Anschläge in den USA verurteilt und keine Einwände gegen die US-Angriffe auf Afghanistan erhoben. China sei jedoch „ein unsicheres und vielleicht nur vorübergehendes Mitglied unserer Koalition“ gegen den Terrorismus, sagte der ehemalige US-Vizeaußenminister Winston Lord im taz-Interview. HAN

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