■ Rosi Rolands Bremer Klatschgeschichten
: Köllmanns Freunde

Hin und wieder rauscht der Mantel der Geschichte in Bremen vorbei. In dieser Woche durfte Bremens Finanzsenator Hartmut Perschau (CDU) die Hand des Suharto-Vertreters und zeitweiligen Nachfolgers Jusuf Habibie, schütteln, als der mit Jürg Köllmann die Space-Park-Baustelle besichtigte. Demnächst wird Perschau vielleicht öfter zum Aufsichtsrat der Köllmann-AG nach Frankfurt fahren und dort zumindest Köllmann treffen. Der hat nämlich zu wenig Kapital (vielleicht verbindet ihn das mit dem wohlhabenden Habibie).

Derzeit hält Köllmann noch 90 Prozent der Anteile an seiner Firma, die im Jahre 1999 114 Millionen Mark Verlust in der Bilanz ausweisen müssen (bei einem Umsatz von 383 Millionen Mark). 2000 machte die Köllmann-AG wieder Gewinne (16 Mios), musste dafür aber eine ihrer Firmen mit 187 Mitarbeitern verkaufen. Auch für 2001 wird ein kleiner Überschuss erwartet, dafür musste Köllmann sich von seiner Hotel-Tochter „Inside Hotel“ (175 Mitarbeiter) trennen.

In die Köllmann-Kernfirma (noch 157 Mitarbeiter) soll der Münchener Investment-Fonds KanAm einsteigen – und eben der Bremer Finanzsenator. 24 Millionen Mark Gesellschafter-Kapital sollen Bremen einen Sitz im Aufsichtsrat der Köllmann AG bringen.

Das Geld ist dabei schon geflossen, als zinsloser Kredit im bösen Jahr 1999. Inzwischen werden Zinsen gezahlt, „marktüblich“, heißt es. Aber was macht das für einen Sinn? Warum erhöht Bremen seine Schulden um 24 Millionen Mark, um dem Frankfurter Unternehmen das Geld zu pumpen? Ist Köllmann nicht kreditwürdig? Oder müsste Köllmann bei einer Bank erheblich hölhere Zinsen zahlen als bei der „Bank Bremen“? Dem CDU-Wirtschaftssenator war der Hintergrund offenbar auch nicht erklärt worden, der Marktwirtschaftler Josef Hattig glaubte, Köllmann müsse den Kredit zurückzahlen und ließ böse Briefe nach Frankfurt schreiben.

Aber warum hat Köllmann es nötig, sich vom armen Bremen 24 Millionen Mark zu pumpen, wenn er so reiche Freunde wie die indonesische Familie Habibie hat? Das verstehe, wer will, nicht jedoch Ihre Rosi Roland