Möllemann will in den Bund

FDP-Politiker will nächstes Jahr wieder für den Bundestag kandidieren und sich um die Innenpolitik kümmern. Westerwelle: „Eine unserer stärksten Persönlichkeiten“

BERLIN taz ■ Jürgen Möllemann, der Chef der nordrhein-westfälischen FDP, will zurück in die Bundespolitik. Wie er gestern in Berlin mitteilte, werde er wieder für den Bundestag kandidieren und damit einer Bitte von FDP-Parteichef Westerwelle entsprechen. Im Wahlkampfteam der Liberalen wird Möllemann bis zu den Bundestagswahlen im Herbst 2002 für den Bereich der Innenpolitik zuständig sein.

„Das ist eine ziemliche Herausforderung“, sagte Möllemann, der zu Zeiten der CDU/FDP-Koalition in Bonn Wirtschafts- und Bildungsminister war und sich bisher weniger mit Innenpolitik beschäftigt hatte. Qualifiziert sei er, so Möllemann, durch seine ehemalige Mitgliedschaft im Bundessicherheitsrat. In seiner Funktion als Fraktionschef in der nordrhein-westfälischen Landtagsfraktion habe er überdies täglich mit dem Thema der inneren Sicherheit zu tun. Daneben zählt Möllemann aber auch die Themen schlanker und effizienterer Staat sowie die Kultur- und Sportpolitik zu seinen Aufgabenfeldern.

FDP-Parteichef Westerwelle bezeichnete Möllemann gestern als eine der „stärksten Persönlichkeiten in der Partei“. Deshalb entsende ihn die FDP in das wichtige Feld der Innenpolitik. „Wer sich gegen Otto Schily und Günther Beckstein durchsetzen will, der braucht Fallschirmjägerqualitäten“, so der Parteivorsitzende in Anspielung auf Möllemanns Vergangenheit als Fallschirmjäger und seine medienwirksamen Fallschirmsprünge.

Im Wahlkampfteam für die Bundestagswahlen 2002 werden neben Möllemann auch der stellvertretende Parteivorsitzende Rainer Brüderle für die Wirtschaftspolitik und der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Gerhardt für die Außen- und Sicherheitspolitik zuständig sein. Der Bundesschatzmeister und Berliner Landesvorsitzende Günter Rexrodt soll für die Haushaltspolitik verantwortlich werden. ANN