Mehr neue Männer!

■ Pädagoge fordert mehr väterliche Erzieher

Eine „Männerquote“ in Erziehungsberufen und Familien forderte gestern Detlev Ax im Rahmen einer Fachtagung des evangelischen Jugendpfarramtes. Der Bremer Sozialpädagoge kritisierte, dass sich immer noch hauptsächlich Frauen um Kinder kümmerte. Dabei seien gerade für Jungen in der frühen Kindheit männliche Identifikationsfiguren wichtig.

Das größte Problem stellen die abwesenden Väter da. „Rund die Hälfte aller Jungs in Deutschland wachsen entweder ohne Vater, oder mit einem, der sich nicht um sie kümmert, auf“, schätzt der Experte.

Fehlende Vaterfiguren führen zu Identitätsstörungen, häufig seien diese Kinder später besonders auffällig. Mangelnde Lernfähigkeit, Sucht oder Kriminalität könnten Folgen dieser Störung sein. „Die Jungs suchen Grenzen, die ein Vater setzen müsste“, erklärt Ax. Oft setzt diese Grenzen dann Vater Staat in juristischer Form.

Eine Lösung des Problems sind für ihn Quoten in der Erziehungsarbeit. „Männer sollten nicht nur berufstätig sein“, auch zu Hause müssten sie Verantwortung tragen, nicht nur finanzielle. Eine Quote für männliche Mitarbeiter in Kindergärten fordert er ebenfalls. Da fehlen sie besonders, die Männer. mh