unterm strich
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Da sich an internationalen Universitäten wenige ein H für ein U vormachen ließen, tauscht man in Berlin das U jetzt ganz offiziell gegen ein H ein. Ab dem ersten November heißt die Hochschule der Künste entsprechend nicht mehr kurz HdK, sondern UdK, was ausgeschrieben dann Universität der Künste bedeutet. Von dem neuen Namen der altehrwürdigen Institution verspricht man sich u. a. eine Erleichterung der internationalen Zusammenarbeit und Vorteile für ihre Studenten, die nun den universitären Charakter ihres Studiums einfacher belegen könnten. Am 27. September hatte das Berliner Abgeordnetenhaus die Umbenennung beschlossen und damit der einzigartigen Stellung der UdK Rechnung getragen. Prof. Lothar Romain, Präsident der UdK, sieht durch den Beschluss die interdisziplinäre Orientierung von Lehre und Forschung an der UdK bestätigt und „die erfolgreiche und konsequente Arbeit aller Hochschulmitglieder an der Reform der Institution“ gewürdigt. Es sei zwar „eine schwere Geburt gewesen“, so Prof. Romain weiter, aber nun sei der Name auch so gut wie der Ruf und entspreche dem bisherigen rechtlichen Status. Ausdrücklicher Dank galt Senatorin Adrienne Goehler, die den Beschluss der Hochschulgremien politisch unterstützt habe. Nun hofft man auf bessere Chancen der UdK im Wettbewerb um Fördergelder, Drittmittel, Studierende und Lehrende. Was neue Kleider alles so bewirken können! Wenn wir die taz faz nennen würden, erhöhten sich garantiert auch unsere Chancen auf Drittmittel.

Ab dem 16. November wird New York City ein neues Museum haben, das sich ausschließlich der Präsentation von deutscher und österreichischer Kunst widmet. Die Neue Galerie, die gerade fieberhaft bestückt wird, befindet sich in einer Luis-XIII-Style-Mansion auf der 86. Straße Höhe 5th Avenue. Ähnlich wie die Frick Collection und die Morgan Library ist auch die Neue Galerie allein der Initiative und den tiefen Taschen eines Industriellen zu verdanken: Ronald S. Lauder, Vorstandsmitglied der Esther Lauder International. Dessen Liebe zur Kunst datiert auf 1957, als er sich, 13-jährig, von seinem Bar-Mizwa-Geld eine Egon-Schiele-Zeichnung kaufte. „Für einen Picasso oder Matisse reichte es nicht“, auch später nicht, so Lauder, als er ernsthaft zu sammeln begann. Weshalb er sich auf „die viel billigeren“ Werke Klimts, Kokoschkas und Klees konzentrierte. Erst im Mai kaufte er ein Max-Beckmann-Selbstporträt für 22,5 Millionen US-Dollar; das Museumsgebäude mit einer Ausstellungsfläche von 400 Quadratmetern war immerhin 2,5 Millionen Dollar günstiger.