auslauf
: Guckindieluft

Erinnert sich noch jemand an Thommie Bayer? Den Pop-Liedermacher. Hatte fast mal einen Hit mit einem Song, in dem die wunderbare Textzeile vorkam: „Ich hol’ dir keine Sterne mehr vom Himmel.“ Denn: „Die liegen nachher doch nur bei uns rum.“ Das ist nicht nur praktisch gedacht (sind Sterne beim Entsorgen eigentlich Sondermüll?). Sondern auch gerecht gegenüber all den anderen Romantikern. An welchen Fixpunkten sollten die sich sonst festgucken, wenn immer jemand alle Dinger aus der Nacht pflückt. Für das erhebende Gefühl, so menschenklein zu sein und doch eins mit dem Universum, dafür sind die Sterne der beste Maßstab. Wem der bloße Blick nach oben nicht reicht, kann ja um 20 Uhr ins Zeiss-Großplanetarium gehen, um sich mit den „Vier Jahreszeiten“ von Vivaldi unter dem Sternenhimmel in die rechte Stimmung bringen zu lassen. Schnell dirigiert, sollte es sogar noch zur Archenhold-Sternwarte reichen, um die Saturnbedeckung um 21.30 Uhr durch den Mond zu beobachten. Ist auch was für Technikfreaks, die sich am 500-mm-Spiegelteleskop freuen dürfen.

Sterne gucken über Berlin, nachts