was macht eigentlich
Sabine Scholz?

Die Verschwörerin

Sie will wieder heiraten und ihren Klausjürgen nach Berlin holen. „Ja, ich möchte Klausi heiraten“, sagt Sabine Scholz. Dabei hätte Bubi, der kernige Typ von der Straße, der sich in den 50ern nach oben boxte und nach zahllosen Alkoholexzessen vor einem Jahr starb, den anderen wahrscheinlich gehasst: Klausjürgen Wussow („Blitzmädels an die Front“, 1958), der als bis zur Debilität gütiger TV-Chefarzt immer über dem Linoleum schwebte. Demnächst sollen die zwei nach dem Willen der Lebenden etwas gemeinsam – die Gattin. Sabine Scholz, die Witwe des Boxers, bringt dem Herrn Doktor jetzt „Kaffee, Christstollen und Selbstgebackenes“ (Bild), sodass er sich endlich „wieder als ganzer Mann fühlt“. Sagt der und ärgert sich, dass er immer noch nicht geschieden ist. Yvonne, seine Noch-Frau, hat sich beim Gerichtstermin unverschämterweise einfach krank gemeldet. Sie will noch Unterhalt von Wussow, aber der sagt, er sei pleite.

Dennoch ist er „der Mann meines Lebens“, sagt die zukünftige Frau Scholz-Wussow, und damit könnte man es eigentlich bewenden lassen. Wenn . . ., ja, wenn Klausi dann nicht noch diesen einen Satz gesagt hätte. Ein Satz, der aufmerken lässt. „Wir wollen zusammen 100 Jahre alt werden.“ 100? Beide zusammen? Er, der bereits 72 Lenze zählt, sie, 43-jährig? Will Wussow, getragen von der öffentlichen Sympathiewelle, nun zur Verjüngung die Praxis am Bülowbogen erobern. Sabine Scholz ist nur eins zu raten: Machen Sie einen anständigen Ehevertrag. US
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