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Marek Halter

Der französische Schriftsteller Marek Halter wurde 1936 als Sohn polnischer Juden in Warschau geboren. Aus dem brennenden Getto der Stadt konnten er und seine Familie 1941, mit der Hilfe zweier Katholiken, nach Usbekistan fliehen. Nach dem Krieg siedelte Marek Halter nach Paris über, wo er seitdem lebt.

Halter wurde in Frankreich als Romancier mehrfach ausgezeichnet, als Dokumentarfilmer erntete er viel Lob für seine 1994 gedrehte Dokumentation „Tzedek, les Justes“: ein Film über Menschen, die im Zweiten Weltkrieg Juden gerettet haben. In Deutsch sind bisher der Buch zum Film („Auf der Suche nach den 36 Gerechten“, 1997) sowie „Der Messias“ (2000) veröffentlicht worden.

Vor zwei Jahren erschien in Paris sein recht schmaler Erzählband „Le judaïsme raconté à mes filleuls“ (Das Judentum, meinen Patenkindern erzählt). Das Werk wurde ein überraschender Erfolg und landete auf der L’Express-Bestsellerliste unter den Sachbüchern auf Platz neun, noch vor der Autobiografie des Fußball-Weltmeisters Zinédine Zidane. Le Monde befand, Marek Halter erzähle in dem Werk das Judentum „auf seine ihm eigene Weise, anmutig und temperamentvoll, tragisch und zurückhaltend, ironisch und scharf“.

In diesem Herbst liegt nun die deutsche Übersetzung des Buches vor: „Alles beginnt mit Abraham. Das Judentum mit einfachen Worten erzählt“ (Paul Zsolnay Verlag, Wien 2001, 200 Seiten, 29,80 Mark). Aus einer sehr persönlichen Perspektive beschreibt und interpretiert Halter darin seine Religion – seine Liebe zum Judentum wird deutlich. Zwar ist es seinen Patenkindern gewidmet (eines seiner Patenkinder ist Julien Kouchner, Sohn des französischen Gesundheitsministers und früheren UN-Kosovo-Verwalters Bernard Kouchner).

Marek Halters Werk ist trotz des französischen Ursprungstitels kein Kinderbuch, besticht aber dennoch durch seine angenehm klare und schlichte Sprache. GES